Segler wollen Schümann an der Spitze

SID
Olympiasieger Jochen Schürmann soll die deutschen Segler wieder an die Spitze führen
© Getty

Jochen Schümann soll die deutschen Segler wieder zurück an die Weltspitze führen. Als Initiator des "Sailing Team Germany" will er vor allem professionellere Strukturen schaffen.

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Angeführt von der sportlichen Kompetenz des dreimaligen Olympiasiegers Jochen Schümann will der deutsche Segelsport nach nur einer Medaille bei den beiden zurückliegenden Olympischen Spielen zu alten Erfolgen zurückkehren.

Als Unterstützer und Mitentwickler der Initiative "Sailing Team Germany" (STG) möchte der 54-Jährige an der Seite seiner Mitstreiter durch eine gezielte Strategie im Marketing potente Geldgeber finden und neue Strukturen installieren, die dem Deutschen Segler-Verband (DSV) bei anstehenden Großereignissen zu reichlich Edelmetall verhelfen können.

Mehr Professionalität wird gefordert

"Der America's Cup und die Olympischen Spiele in Peking haben gezeigt, wie weit wir uns von unseren Leistungsansprüchen entfernt haben. Wir waren mal führend und wollen da wieder hin. Dafür müssen wir professioneller arbeiten", sagte Schümann, der als Teil-Gesellschafter einer neugegründeten Vermarktungsgesellschaft fungiert, bei der STG-Präsentation am Dienstag in Düsseldorf. Mit-Initiator und Ex-Tornado-Weltmeister Oliver Schwall ergänzte: "Wir wollen Deutschland zur erfolgreichsten Segelnation der Welt machen."

Da auch der DSV beim STG mit im Boot sitzt, scheint gesichert, dass alle Kräfte an einem Strang ziehen werden. "Das Ziel lautet Olympia 2012 und 2016. Dafür müssen wir jetzt starten, wenn wir erfolgreich sein wollen", meinte DSV-Präsident Rolf Bähr, der die "bundesweite Bündelung aller Kräfte" lobte: "Für 2012 können wir nach derzeitigem Leistungsstand nur einen Teil der olympischen Klassen besetzen. Diesen Zustand werden wir ändern."

Nachwuchsförderung soll verbessert werden

So werden unter dem Dach des STG nicht nur die A- bis C-Kader und ein Perspektivkader, sondern auch die Jugendmannschaften zusammengefasst. Dies soll zu einer verbesserten Nachwuchsförderung führen. Mitentwickelt wurde die Initiative außer von Schümann auch von zahlreichen anderen nationalen Top-Seglern.

"Ich bin elektrisiert. Der Segelsport ist leider noch ein Mauerblümchen, das nun gehegt und gepflegt werden muss", meinte Tim Kröger. Der America's-Cup-Profi strebt an der Seite von Johannes Polgar die Olympia-Teilnahme 2012 im Starboot an. Schümann sagte: "Ich kenne es aus anderen Verbänden, dass sich Top-Athleten mit ihren Fachkenntnissen und Erfahrungen einbringen. Das hat sich bewährt."

Budgetgröße noch offen

Eine genaue Höhe des angestrebten Budgets, das auch von führenden deutschen Klubs und den staatlichen Fördermitteln genährt wird, ist noch nicht definiert. Angeblich orientiert sich das STG aber an den derzeit weltweit führenden Briten, die mit sechs Millionen Euro planen können.

Konkrete Gespräche mit potenziellen Sponsoren haben allerdings noch nicht stattgefunden. "Wir werden uns Zeit lassen. So etwas geht nicht über Nacht", sagte Schwall. Gunter Persiehl, Präsident des Norddeutschen Regatta-Vereins (NRV), zeigte sich angesichts der letzten Entwicklungen aber optimistisch: "Auch im Aufsichtsrat werden führende Personen aus der Wirtschaft sitzen. Wir haben für diese Posten bereits zwei Zusagen. Das sind absolute Granaten."

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