Steffen und Biedermann beenden DSV-Streit

SID
Britta Steffen und Paul Biedermann (r.) haben ihren Streit mit dem DSV beendet
© Getty

Britta Steffen und Paul Biedermann haben ihren Streit mit dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei den nationalen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal nach einem 90-minütigen Gespräch mit DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow beigelegt.

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"Es war ein klärendes Gespräch", sagte Steffen und zeigte sich einsichtig: "Wir haben mit auf den Weg genommen, dass wir künftig nicht über die Medien, sondern miteinander kommunizieren wollen. Das ist zuletzt falsch gelaufen."

Die Doppel-Olympiasiegerin von Peking, die bei Olympia in London ohne Medaille geblieben war, will auch noch DSV-Präsidentin Christa Thiel anrufen und "ein persönliches Gespräch" mit ihr führen. Steffen hatte Thiel mangelnde Leidenschaft für den Schwimmsport unterstellt und ihre Ablösung gefordert.

Buschkow erklärte: "Wir haben eine Basis gefunden, um vernünftig zusammen zu arbeiten. Wir werden von unserer Seite in Zukunft noch besser über die Strukturen im Verband aufklären."

Sportlich hinterließ Steffen erneut einen guten Eindruck. Über ihre Nebenstrecke 200 Meter Freistil schwamm die 29-Jährige in 1:55,88 Minuten Vorlaufbestzeit. Allerdings verzichtete sie auf das Finale, um sich auf die 50 Meter zum Abschluss am Sonntag zu konzentrieren. Dort hat Steffen ebenso ihren zweiten Titel in Wuppertal im Visier wie ihr Freund Biedermann über 400 Meter Freistil.

Steffen: "200 Meter zeigen mir, was Schmerz heißt""

Die 200 Meter Freistil sollen für Steffen nur eine Nebenstrecke zu Trainingszwecken bleiben. "Sonst würden die 50 Meter nicht mehr sitzen. Sie zeigen mir aber, was Schmerz heißt", erklärte Steffen und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: "Paul hat schon gesagt, dass ich nun auch mal sehen würde, was er immer durchmacht."

In Abwesenheit von Steffen und Titelverteidigerin Silke Lippok, die nach einem Kreuzbandriss zur Pause gezwungen ist, schwamm Alexandra Wenk aus München über 200 Meter Freistil in 1:57,80 Minuten zu Gold. Über 200 Meter Lagen verpasste Europameisterin Theresa Michalak die Norm für die WM vom 12. bis 16. Dezember in Istanbul um drei Hundertstelsekunden. Damit sind bislang weiterhin acht DSV-Athleten für die WM qualifiziert.

Einen emotionalen Moment gab es vor dem Finalabschnitt als Sarah Poewe von ihrem Heimatklub Wuppertal verabschiedet wurde. Die 29-Jährige hatte nach ihren vierten Olympischen Spielen in London das Ende ihrer aktiven Karriere verkündet.

Agnel bei EM nur Dritter

Bei der EM in Chartres stellte Olympiasiegerin Camille Muffat in 3:54,85 Minuten einen Weltrekord über 400 Meter Freistil auf. Die Französin war bereits vor acht Tagen Weltrekord über die doppelte Distanz geschwommen. Landsmann Yannick Agnel musste sich über 100 Meter Freistil in 46,80 Sekunden hinter den Russen Wladimir Morosow (45,68) und Jewgeni Lagunow (46,52) mit Platz drei begnügen.

Der DSV-Nachwuchs ist bei der EM weiter ohne Medaille. Der Essener Erik Steinhagen wurde über 50 Meter Brust in 26,64 Sekunden beim Sieg des Italieners Fabio Sozzoli (26,18) Siebter.