Vogel gewinnt Silber im Einzelsprint

SID
In den Finalläufen hatte Vogel (l.) knapp das Nachsehen gegenüber Rebecca James
© getty

Kristina Vogel hat die Erfolgsbilanz der deutschen Bahnrad-Asse bei den Weltmeisterschaften in Minsk weiter ausgebaut. Die Erfurterin gewann am Samstagabend Silber im Einzelsprint.

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In den drei Finalläufen hatte sie gegen die Britin Rebecca James knapp das Nachsehen. Trotz der zweiten WM-Medaille in Minsk überwog bei Vogel die Enttäuschung über das verpasste Gold.

"Es tut ganz schön weh. Ein Fehler im zweiten Lauf hat mich den Sieg gekostet", sagte Vogel, bei der auch noch nach der Siegerehrung Tränen flossen: "Wenn der erste Ärger weg ist, kommt dann aber sicher die Freude über die Silbermedaille. Der zweite Platz zeigt, dass ich in der Weltspitze angekommen bin." Am Sonntag startet Vogel noch im Keirin, wo sie im Vorjahr Bronze geownnen hatte.

Zielfoto entscheidet

In einem umkämpften Duell hatte Vogel den ersten Finallauf knapp für sich entschieden. Selbst auf dem Zielfoto ließ sich nur ein minimaler Vorsprung Vogels erahnen. Nachdem die Niederlage der 22-Jährigen im zweiten Lauf deutlich ausfiel, konnte die leidenschaftlich kämpfende Vogel ihrer Konkurentin auf den letzten Metern des entscheidenen Rennens nichts mehr entgegensetzen.

Vogel, für die es die erste WM-Medaille in dieser Disziplin war, hatte sich am Mittwoch mit Gold geschmückt. An der Seite von Miriam Welte (Kaiserslautern) war sie zum zweiten WM-Triumph im Teamsprint gefahren.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die insgesamt sechste Medaille bei den laufenden Wettkämpfen (zweimal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze). Für weiteres Edelmetall könnte am Sonntag Stefan Bötticher (Leinefelde) sorgen, der im Einzelsprint der Männer das Halbfinale erreichte. Der 21-Jährige setzte sich in drei Läufen gegen Simon van Velthooven aus Neuseeland durch.

Levy verspielt Chance auf Medaille

"Es ist mehr, als ich mir vorgenommen habe. Ich denke, morgen ist alles möglich", sagte Bötticher. Maximilian Levy hat derweil seine Chancen auf eine dritte WM-Medaille verspielt. Der 25 Jahre alte Berliner, der zuvor den Teamsprint gewonnen hatte sowie Keirin-Vizeweltmeister geworden war, verlor im Viertelfinale des Einzelsprints beide Läufe gegen den Russen Denis Dmitrijew und schied damit vorzeitig aus.

Eine weitere Enttäuschung erlebte Robert Förstemann. Der Geraer, der nicht für den später mit Gold dekorierten Teamsprint nominiert worden war, scheiterte als Zweitbester der Qualifikation in Runde eins am Briten Matthew Crampton. "Ich habe ein bisschen die Nerven verloren und mein Stehvermögen etwas überschätzt. Es ist von Beginn an nicht meine WM gewesen, wahrscheinlich war ich vom Kopf einfach nicht frei genug", sagte Förstemann.

Im Omnium verteidigte Lucas Liß (Unna) mit einem starken Auftritt im abschließenden 1000-m-Zeitfahren seinen vierten Gesamtplatz. Der Sieg ging an Aaron Gate aus Neuseeland.