UCI-Präsident: Begnadigung von Dopingsündern

SID
UCI-Präsident Pat McQuaid will sich für eine Begnadigung von Dopingsündern einsetzen
© Getty

Dopingsünder könnten im Radsport im Falle eines Geständnisses bald begnadigt werden. Der Vorsitzende des Radsport-Weltverbandes UCI, Pat McQuaid, will sich in diesem Monat für eine Straffreiheit für Fahrer und Offizielle einsetzen, um die Sportart nach einer von Doping überschatteten Ära zu säubern.

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"Ich werde diesen Vorschlag selbst einbringen und freue mich, dass wir das wahrscheinlich umsetzen können", sagte der 63-jährige McQuaid der Nachrichtenagentur "AP".

Es gebe Raum für die Neuerung, sagte er weiter. Die Parameter und der Rahmen einer solchen Straffreiheit müssten noch genauer bestimmt werden. Die UCI wird demnach am 19. und 20. September über eine Einführung beraten.

Wenig Hoffnung für Armstrong

Derweil räumte McQuaid Dopingsünder Lance Armstrong geringe Chancen auf eine Wiederanerkennung seiner sieben Titel bei der Tour de France ein. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) hatte Armstrong im vergangenen Monat lebenslang gesperrt und ihm dessen Toursiege aberkannt.

Die Entscheidung der USADA werde nur angezweifelt, wenn es "ernsthafte Gründe" dafür gebe. Die UCI wartet noch immer auf die Beweismittel, die zur Strafe für Armstrong geführt hatten.

Wie das Schweizer IOC-Mitglied Denis Oswald der "AP" sagte, könnte Armstrong seine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney auch im Falle einer Aberkennung seiner Tourtitel behalten. Unterschiedliche Interpretationen des Acht-Jahres-Statuts im Code der Welt-Anti-Doping-Organisation (WADA) machten dies möglich.

Am Freitag wurde außerdem bekannt, dass Armstrong im Oktober nicht am Marathon in Chicago teilnehmen darf. Wegen seiner lebenslangen Sperre ist er dort nicht startberechtigt.

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