Schachmann holt WM-Bronze im Zeitfahren

SID
Maximilian Schachmann sicherte sich die Bronze-Medaille
© Getty

Sein "Hirn ist ein bisschen zerstört", die Schaltung war kaputt und dennoch hat Maximilian Schachmann Bronze im Junioren-Zeitfahren der Straßenrad-WM in Valkenburg gewonnen.

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Der 18 Jahre alte Berliner verpasste die Goldmedaille nur um elf Sekunden, wobei ihn ein mechanisches Problem womöglich den Sieg kostete. "Nach dem letzten Anstieg funktionierte meine Schaltung nicht mehr und ich musste auf dem kleinen Kettenblatt weiterfahren", sagte Schachmann.

So wurde der Norweger Oskar Svendsen neuer Weltmeister, Silber holte der sieben Sekunden langsamere Slowene Matej Mohoric. In der U23 verpassten Jasha Sütterlin und Jakob Steigmiller die Medaillen auf den Plätzen acht und 24 deutlich. Den Sieg über die 36 Kilometer sicherte sich der Russe Anton Worobjew vor den Australiern Rohan Dennis und Damien Howson.

Schachmann war mit seiner Bronzemedaille überglücklich, zumal er eine bewegte Zeit hinter sich hat. "Ich bin letztes Jahr bei der Trofeo Karlsberg gestürzt und hatte einen Schädelbruch und eine Hirnblutung", sagte der Zeitfahrspezialist: "Mein Hirn ist ein bisschen zerstört, aber ich habe Abi noch mit 1,3 gemacht."

Zukunft in Talent-Schmiede

Seine Zukunft sieht er nun mehr denn je als Radprofi. Im kommenden Jahr tritt Schachmann für das Thüringer Energie Team in die Pedale. "Sie haben mich schon letztes Jahr angesprochen, als ich im Krankenhaus lag. Es ist die richtige Wahl für mich, denn sie haben Tony Martin, John Degenkolb und Marcel Kittel groß rausgebracht", sagte Schachmann. Nebenbei will er ein Studium beginnen.

In diesem Jahr füllte Schachmann eher die Krankenakte als die Ergebnislisten. Im Juni wurde bei ihm ein Bauchdeckenbruch diagnostiziert, erneut musste er unters Messer. "So richtig krank war ich aber nie", sagte er mit einem Grinsen. Die EM sei er dann mit halber Form gefahren und habe seine Form mit Blick auf die WM aufgebaut. Mit einer Medaille hatte Schachmann allerdings nicht gerechnet.

Zumindest Sütterlin wird im kommenden Jahr sein Teamkollege in Erfurt werden. Trotz der verpassten Medaille war der 19-Jährige mit seiner Leistung zufrieden. "Ich habe von Beginn an meinen Rhythmus gefunden. Ich bin meiner Meinung nach sehr gut gefahren, mehr wäre nicht drin gewesen", sagte Sütterlin.

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