Arndt verabschiedet sich mit WM-Titel

SID
Judith Arndt beendet ihre Karriere mit dem WM-Titel
© Getty

Goldene Krönung einer großen Karriere: Judith Arndt hat das letzte Einzelzeitfahren ihres Lebens gewonnen und sich in Valkenburg erneut zur Weltmeisterin gekrönt.

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Die Leipzigerin absolvierte die 24,3 Kilometer mit zwei knackigen Anstiegen in 32:26 Minuten und verwies die Amerikanerin Evelyn Stevens und Linda Villumsen aus Neuseeland auf die Plätze zwei und drei.

Ina-Yoko Teutenberg und Trixi Worrack als Sechste und Achte komplettierten das gute deutsche Ergebnis.

Arndt dominiert die Konkurrenz

Um 16.12 Uhr rollte Arndt für die letzten Zeitfahrkilometer ihres Lebens von der Startrampe. Zwei Tage nach dem Silber im Teamzeitfahren lagen eine gute halbe Stunde Schinderei über die Hügel Limburgs und die wenigen windigen Flachstücke vor ihr. Das sich nicht mehr quälen wollen hat in ihrer Entscheidung, das Radsportlerleben ein für alle Mal zu beenden, eine große Rolle gespielt.

Doch an diesem grauen Septembertag wuchs die 36-Jährige noch einmal über sich hinaus. Mit 33 Sekunden Vorsprung verwies Arndt Stevens auf Platz zwei, Villumsen hatte als Dritte 40 Sekunden Rückstand.

Beim olympischen Zeitfahren in London hatte sich Arndt noch der inzwischen zurückgetretenen Amerikanerin Kristin Armstrong geschlagen geben, Weltmeisterschaften sind im Spätherbst der Karriere jedoch ihre Domäne.

Kein Favorit im Straßenrennen

Vor einem Jahr war in Kopenhagen der Knoten geplatzt und Arndt war nach drei Silber- und einer Bronzemedaille endlich Weltmeisterin im Einzelzeitfahren geworden. "Das war das schönste Rennen meines Lebens", sagte sie noch wenige Stunden vor dem Start in Valkenburg rückblickend.

Bevor Arndt in ihr neues Leben nach Australien aufbricht, will sie noch einmal Vollgas geben. Allerdings hat sie im Straßenrennen am Samstag auch die Unterstützung ihrer Teamkolleginnen und kämpft nicht allein gegen die Uhr.

Dort sieht sie die BDR-Equipe allerdings erstmals seit Jahren nicht als Favorit. Größter Anwärter auf Gold sind die Niederlande mit Olympiasiegerin Marianne Vos.

Keine Sorge um den Nachwuchs

Um den Nachwuchs im Kampf gegen die Uhr macht sich Arndt keine Sorgen. Charlotte Becker und Worrack sollen die Lücke füllen, die sie hinterlässt. Dahinter sieht es dann allerdings weniger rosig aus.

Die Juniorinnen Corinna Lechner und Anna Knauer verpassten die Medaillen auf den Rängen acht und 24 deutlich. Den Weltmeistertitel über die 15,6 Kilometer sicherte sich die Britin Elinor Barker vor der Dänin Cecilie Uttrup Ludwig und Demi de Jong aus den Niederlanden.

Der Radsport-Kalender 2012