Früherer Telekom-Arzt Schmid akzeptiert Strafe

SID
Teamarzt Andreas Maier soll Telekom-Radprofis mit Doping versorgt haben
© Getty

Der ehemalige Telekom- und T-Mobile-Radteamarzt Andreas Schmid hat den Strafbefehl der Freiburger Staatsanwaltschaft akzeptiert. Dies bestätigte Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier am Mittwoch.

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Schmid muss wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz eine Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen zahlen. Aufgrund der unzureichenden Anzahl der Tagessätze gilt Schmid nicht als vorbestraft.

Die Sportmediziner Schmid und Lothar Heinrich waren beschuldigt worden, Telekom-Radprofis unter anderem mit dem Blutdopingmittel Epo und Wachstumshormonen versorgt zu haben. Das Verfahren gegen beide war zunächst eingestellt worden.

In einer Verfügung vom 17. Juli hatte Oberstaatsanwalt Christoph Frank die Einstellung des Verfahrens damit begründet, dass sich kein "hinreichender Verdacht konkreter Verstöße gegen Strafbestimmungen" ergeben habe.

Ärztekammer wird tätig

Im Falle Schmid jedoch hatte die Staatsanwaltschaft Freiburg einen Strafbefehl eingereicht, weil sie überzeugt war, dass der Mediziner fünf Radprofis Epo verabreicht hatte. Maier verweigerte allerdings Auskunft darüber, um welche Fahrer es sich dabei gehandelt hatte.

Dafür dürfte sich die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) allerdings interessieren, die in Freiburg Einsicht in die Ermittlungsakten beantragt hat. Deshalb könnte vor allem auf Andreas Klöden eine unangenehme Zeit zukommen, da er sich nach Auffassung der Freiburger Juristen 2006 Blutdoping unterzogen hatte. Klöden hatte dies stets bestritten.

Die weiteren Konsequenzen für Schmid und Heinrich sind derzeit noch offen. Die Ärztekammer hat Einsicht in die Akten der Ermittler beantragt, auch das zuständige Stuttgarter Regierungspräsidium dürfte nun tätig werden.

Im schlimmsten Fall droht den Medizinern der Entzug der Approbation. Schmid wurde von der Freiburger Universität laut "Badische Zeitung" bereits knapp vier Wochen der Titel des außerplanmäßigen Professors aberkannt.

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