Veranstalter schweigen zum Thema Doping

SID
Im Jahr 2009 gewann Franko Pellizotti bei der Tour de France die Bergwertung
© sid

Für die Veranstalter des Giro d'Italia findet das Thema Doping offenbar nicht statt. Fragen zum Doping waren im Vorfeld des prestigeträchtigen Etappenrennens nicht erlaubt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Organisatoren des Giro d'Italia haben im Anti-Doping-Kampf eine ganz neue Strategie entdeckt. Fragen zum Dauer-Thema Doping sind nicht mehr erlaubt.

Als die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg um die überführten Betrüger Alexander Winokurow oder Ivan Basso der Weltpresse Rede und Antwort standen, waren ausschließlich Fragen zur Fitness, der Vorbereitung oder der Zielsetzung zugelassen.

Basso hat mit dem Thema abgeschlossen

Dabei war erst Anfang der Woche der Radsport zurück in die Negativ-Schlagzeilen geraten, nachdem der Weltverband UCI Disziplinarverfahren gegen Bassos Liquigas-Teamkollegen und Tour-Bergkönig Franco Pellizotti (Italien) sowie Tadej Valjavac (Slowenien) und Jesus Rosendo (Spanien) wegen auffälliger Blutwerte eingeleitet hatte.

Es sei doch ohnehin alles gesagt, merkte Basso an, der 2008 nach einer zweijährigen Dopingsperre im Zuge seiner Verwicklung in den Skandal um Dopingarzt Eufemiano Fuentes zurückgekehrt war. "Ich habe mich seit meinem Comeback immer transparent gezeigt", ergänzte der frühere Rivale von Jan Ullrich.

Viele Giro-Sieger in Dopingskandale verstrickt

Dass die Giro-Organisatoren das Doping-Thema lieber totschweigen, hat aber auch seinen guten Grund. Denn die Palmares der letzten Jahre ist gespickt mit überführten Betrügern.

Bis auf Paolo Savoldelli haben alle Gesamtsieger seit 1997 entweder eine Dopingsperre abgesessen oder sind zumindest in diversen Dopingskandalen unter Verdacht geraten.

Allein das Podium von 2009 hatte es faustdick hinter den Ohren. Der Name von Titelverteidiger Dennis Mentschow (Russland) wird mit dem Humanplasma-Skandal in Österreich in Verbindung gebracht.

Und der Giro-Zweite Danilo Di Luca (Italien) ist als Wiederholungstäter inzwischen gesperrt und den Vorjahresdritten Pellizotti hat es bekanntlich Anfang der Woche erwischt.

Oscar Freire sagt Giro-Teilnahme ab