Peking: IOC streicht Schumacher

SID
Dopingsünder Stefan Schumacher
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Das Internationale Olympische Komitee hat Stefan Schumacher aus den Ergebnislisten von Peking 2008 gestrichen. Der Radprofi ist derzeit wegen Blutdopings gesperrt.

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Der vom Radsport-Weltverband UCI wegen Blutdopings gesperrte Stefan Schumacher (Nürtingen) hat auf der olympischen Bühne eine Niederlage erlitten.

Die Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) strich den WM-Dritten von 2007 aus der Ergebnisliste von Peking 2008. Dies gab das IOC am Mittwoch offiziell bekannt.

Schumacher positiv auf Cera getestet

Schumacher war im April 2009 bei den Nachkontrollen der Spiele von Peking wie fünf weitere Athleten positiv auf den Epo-Nachfolger Cera getestet worden. Im Juli bestätigte Schumachers B-Probe dieses Ergebnis.

Noch anhängig ist bei Stefan Schumacher das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS gegen seine zweijährige Dopingsperre bis zum 21. Januar 2011 durch die UCI.

Schumacher war auch in Nachkontrollen zur Tour de France 2008 positiv auf Cera getestet worden.

AFLF sperrte Schumacher bis Januar 2011

Daraufhin hatte die französische Anti-Doping-Agentur AFLD den früheren Gerolsteiner Profi bis zum 21. Januar 2011 gesperrt, die UCI dehnte die Sperre weltweit aus. Mit dem CAS-Urteil wird Mitte Dezember gerechnet.

Bei seinem Gang vor den CAS verweist Schumacher auf Verfahrensfehler.

Größtes Argument ist dabei die Tatsache, dass das Analyseverfahren erst am 31. Mai 2009 für zulässig erklärt worden war. Schumacher war aber bereits im Oktober vergangenen Jahres von der AFLD überführt worden.

Schumacher kein Einzelfall

Neben Stefan Schumacher wurden vom IOC auch die beiden Peking-Medaillengewinner Davide Rebellin (Italien/Radsport) und Rashid Ramzi (Bahrain/Leichtathletik) bestraft.

Während der Ex-Gerolsteiner-Profi Rebellin bereits am Dienstag aufgefordert worden war, sein Olympiasilber aus dem Straßenrennen zurückzugeben, ereilte 1500-m-Olympiasieger Ramzi am Mittwoch das gleiche Schicksal.

Durch die nachträgliche Disqualifikation des Weltmeisters von 2005 über 800 und 1500m steigt der in Peking zweitplatzierte Kenianer Asbel Kipruto Kiprop zum Olympiasieger auf.

Stefan Schumacher hatte in Peking Platz 13 im Zeitfahren belegt, auch zwei weitere Athleten, die in Peking nicht auf dem Podium standen, wurden disqualifiziert und aus den Resultaten gelöscht: 20-km-Geherin Athanasia Tsoumeleka aus Griechenland (9.) und die kroatische 800-m-Läuferin Vanja Perisic (im Vorlauf ausgeschieden). Sie wurden ebenfalls aus den Resultaten gestrichen.

Weiter als Fünfte in der Klasse bis 53kg geführt wird dagegen Gewichtheberin Youdelquis Maridalin Contreras aus der Dominikanischen Republik. Das IOC behielt sich jedoch das Recht vor, im Falle von neuen Beweismitteln ein erneutes Verfahren zu eröffnen.

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