CONI sperrt Valverde für zwei Jahre

SID
Alejandro Valverde darf in den nächsten zwei Jahren auf italienischem Boden kein Rennen bestreiten
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Radprofi Alejandro Valverde ist vom Gericht des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) zu einer zweijährigen Sperre für Rennen auf italienischem Boden verurteilt worden.

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Die Richter in Rom haben mit Dopingsünder Alejandro Valverde im wahrsten Sinne des Wortes kurzen Prozess gemacht. Nach knapp dreistündiger Anhörung wurde der spanische Radprofi am Montag vom Gericht des Nationalen Olympischen Komitees von Italien CONI zu einer zweijährigen Sperre verurteilt.

Diese Strafe gilt für alle Rennen auf italienischem Boden. Valverde war selbst nicht anwesend und wurde durch seine Anwälte vertreten.

Keine Tour de France

Wegen der Sperre wird der 29-jährige Spanier sehr wahrscheinlich auf die Teilnahme an der Tour de France verzichten müssen, weil eine Etappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt (4. bis 26. Juli) auch nach Italien führt.

Die italienische Anti-Doping-Kommission wirft Valverde vor, Kunde des spanischen Arztes Eufemiano Fuentes gewesen zu sein. Dem zweimaligen Vize-Weltmeister wurde das Italien-Gastspiel der Tour am 21. Juli 2008 zum Verhängnis. Valverde wurde von den Italienern kontrolliert, ein DNA-Test soll eine Übereinstimmung mit einer Fuentes-Blutprobe ergeben haben.

"Der sichergestellte Blutbeutel mit der Nummer 18 gehört Valverde. Wir besitzen Dokumente, wonach Valverde in Zahlungen an Fuentes und Medikamentenlieferungen involviert war", sagte Staatsanwalt Ettore Torri. Der Verurteilung ging ein Kompetenzgerangel zwischen Spanien und Italien voraus.

Doping stets bestritten

Die Iberer verweigern die Freigabe von Blutproben aus der Operacion Puerto, da das CONI nicht das rechtliche Mandat für eine Untersuchung habe. Das Komitee unterstehe keinem Ministerium und sei somit nicht Teil des italienischen Rechtssystems. Valverde war zudem nie positiv getestet worden und hatte Doping stets bestritten.

Seit der Operacion Puerto im Frühjahr 2006 sah sich Valverde immer wieder mit Dopingvorwürfen konfrontiert. So soll ein bei Fuentes gefundenes Dokument ihn als Kunden enttarnen. Auf der Inhaltsliste eines für Blutkonserven verwendeten Kühlschranks fand sich die Bezeichnung Valv-Piti.

Piti ist der Name von Valverdes Hund. Der spanische Radsport-Verband RFEC sah sich aber nicht zu tiefer gehenden Ermittlungen veranlasst.

Erfolgreiche Klage vor dem CAS

Das Thema Fuentes verfolgte Valverde allerdings weiter. Der Weltverband UCI schloss den spanischen Meister von der WM 2007 in Stuttgart aus.

Mit der Rückendeckung der RFEC klagte Valverde erfolgreich vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne und erhielt das Startrecht.

Laut der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) habe es in den 6000 Seiten umfassenden Untersuchungsdokumenten jedoch damals schon genügend Hinweise gegeben, die Ermittlungsverfahren hinsichtlich einer möglichen Verwicklung Valverdes in den Skandal um Fuentes rechtfertigen.