Kohl akzeptiert Dopingsperre

SID
Bernhard Kohl akzeptiert seine Zwei-Jahres-Sperre
© sid

Radsportler Bernhard Kohl hat seine Sperre bis Juli 2010 akzeptiert. Der Österreicher war des Dopings überführt worden. Hintermänner werde der 27-Jährige allerdings nicht nennen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dopingsünder Bernhard Kohl hat seine Zwei-Jahres-Sperre akzeptiert und will 2010 einen Neuanfang starten.

Zur weiteren Aufklärung des Falls will der Österreicher nicht mehr beitragen, Namen der Hintermänner werde er nicht nennen. Das teilte der Bergkönig der Tour de France in einer Stellungnahme mit.

Kohl war mit EPO-Nachfolger CERA gedopt

"Einige Teile der Begründung sind zwar für meinen Rechtsanwalt rechtlich nicht nachvollziehbar. Dennoch werde ich auf Rechtsmittel verzichten und das Urteil in seiner mir überlassenen Form akzeptieren", sagte Kohl.

Am 15. Januar hatte der 27-Jährige das schriftliche Urteil von der Nationalen Anti-Doping-Agentur Österreichs erhalten.

In Absprache mit seinem Anwalt verzichtet Kohl auf weitere juristische Auseinandersetzungen. Damit ist der frühere Gerolsteiner-Profi bis zum 3. Juli 2010 gesperrt. Kohl war bei der Tour positiv auf den EPO-Nachfolger CERA getestet worden.

"Ich habe viele Menschen schwer enttäuscht"

"Ich habe viele Menschen in und außerhalb Österreich schwer enttäuscht. Ich habe mich bereits mehrfach hierfür öffentlich entschuldigt und möchte dies einmal mehr tun", teilte Kohl weiter mit: "Aufgrund meiner Verfehlung steht mir letztlich eine zweijährige Sperre zu. Ich war nicht auf eine kürzere Bestrafung aus, hatte aber gehofft, dass das Strafausmaß für einen geständigen Sportler nicht mit jenem eines leugnenden Sportlers gleichgesetzt wird."

Er werde keine Hintermänner nennen, stellte Kohl klar.

"Ich habe stets gesagt, dass ich umfassend von der Beschaffung bis zur Vereinnahme aussagen werde. Dies ist so auch geschehen. Die Benennung der Person, die mir das Dopingpräparat übergab, hätte weder einen Doping-Ring aufgedeckt, noch ein Doping anderer Sportler zu Tage gebracht. Als Einzeltäter kann ich nichts erfinden, was nicht gewesen war", sagte der Kletterspezialist, der nach eigener Aussage auch kein Schweigegeld erhalten hat.

Kohl kann sich Comeback vorstellen

Eine Rückkehr in den Radsport ist für Kohl vorstellbar. Bis zum Ablauf der Sperre werde er sich fit halten.

"Fakt ist aber auch, dass ich mit meinen 27 Jahren noch ein komplettes Berufsleben vor mir habe und meine finanziellen Rücklagen es nicht erlauben, eineinhalb Jahre nur zu trainieren", sagte Kohl.

Er werde in den nächsten Wochen versuchen, in ein geregeltes Berufsleben einzusteigen.

Der Radsport-Kalender 2009 im Überblick