Springreiter nehmen Kurs auf Gold

SID
Christian Ahlmann und das deutsche Team sind nach einem starken Auftakt auf Kurs
© getty

Die deutschen Springreiter sind mit einem gelungenen Auftritt in die EM von Aachen gestartet und haben Kurs auf Gold genommen. Drei von vier deutschen Reitern blieben ohne Abwurf und bescherten dem Team von Bundestrainer Otto Becker die Führung in der Mannschaftswertung vor Frankreich und Großbritannien.

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Vor 20.000 Zuschauern im halbvollen Reiterstadion legten Ludger Beerbaum (Riesenbeck/69,17 Sekunden) mit Chiara, Christian Ahlmann (Marl/70,80) mit Taloubet und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen/71,85) mit Fibonacci im Zeitspringen allesamt Nullrunden hin.

Daniel Deußer (Wolvertem/Belgien) leistete sich mit Cornet d'Amour als einziger deutscher Reiter einen Abwurf und lieferte als 22. der Einzelwertung das Streichergebnis. Beerbaum liegt auf Platz zwei, Ahlmann und Michaels-Beerbaum folgen auf den Plätzen sieben und zehn.

Beerbaum bremst die Euphorie

"Das war sicherlich ein sehr guter Auftakt, aber mehr noch nicht", sagte der viermalige Olympiasieger Beerbaum nach seinem Ritt und mahnte: "Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, ehe er nicht erlegt ist." Beerbaum profitierte davon, dass Ahlmann und Michaels-Beerbaum zuvor schon Null gegangen waren. "Das hat mir Ruhe gegeben", sagte der Altmeister.

Ahlmann zeigte mit dem 15 Jahre alten Taloubet eine solide Runde und ließ alle Stangen liegen. "Ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl. Ich habe es jetzt aber auch nicht drauf angelegt. Das war kontrollierte Offensive", sagte der 40-Jährige. Im Parcours habe er versucht, die Wendungen eng zu nehmen, das habe Zeit gespart. "Das war ein guter Beginn, mehr aber noch nicht. Der Weg ist noch lang", sagte der Doppel-Europameister von 2003.

Medaillensammler Beerbaum

Michaels-Beerbaum war mit ihrem erst zehn Jahre alten Schweden-Schimmel ebenfalls zufrieden. "Fibonacci ist gut gesprungen. Natürlich geht es noch schneller", sagte die 45 Jahre alte Amazone nach ihrer Nullrunde. Die deutsche Startreiterin sollte eine solide Runde hinlegen, damit die nachfolgenden Reiter etwas mehr Risiko gehen könnten. "Das ist uns geglückt", sagte "MMB", die Respekt vor dem Nationenpreis am Donnerstag und Freitag zeigte: "Dort geht es über Hindernisse von 1,55 bis 1,60 m. Heute waren es ja nur 1,50 m."

Für Ludger Beerbaum ist es bereits die elfte EM. Der Altmeister war bereits 1987 in St. Gallen dabei. Insgesamt gewann der viermalige Olympiasieger bei Europameisterschaften schon fünfmal Gold. Vor dem ersten Ritt hatte der 52-Jährige gefordert, dass nach den zuletzt dürftigen Auftritten ein Ruck durch die deutsche Mannschaft gehen müsse. "Hier sind wir alle sehr konzentriert", sagte Beerbaum zur Einstellung der Mannschaft in Aachen.

Das Championat wird Donnerstag und Freitag mit zwei Runden im Nationenpreis fortgesetzt. Die Reiter nehmen ihre Punkte mit ins Einzelfinale, das in der Soers am Sonntag nach zwei Runden entschieden wird.

Letzte deutsche Europameisterin im Einzel war Michaels-Beerbaum 2007 mit Shutterfly, die deutsche Equipe gewann ihren letzten Teamtitel 2011 in Madrid.

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