Knight Rider, ein Ritter und Mr. USA

SID
Für das BMW-Team steht der Start der neuen DTM-Saison kurz bevor
© bmw

Martin Tomczyk geht auch in der Saison 2013 für BMW an den Start. In seiner SPOX-Kolumne gewährt der Bayer Einblicke hinter die Kulissen des Motorsports sowie in seine Interessen abseits der Rennstrecke. In Teil 6 stellt er seine Teamkollegen und Motorsportdirektor Jens Marquardt vor.

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Hallo Motorsport-Fans,

die Zeit ohne die DTM hat bald wieder ein Ende. Natürlich ist die Winterpause wichtig, um die Batterien wieder aufzuladen, aber ich kann den Saisonstart in Hockenheim nicht mehr erwarten.

Es wird interessant zu beobachten sein, ob wir bei BMW die großen Erfolge aus dem Vorjahr wiederholen können. Ich bin nach den Testfahrten optimistisch, dass wir auch in der neuen Saison eine gute Rolle spielen werden.

Das Ziel ist klar: Die Nummer eins soll in München bleiben. Das ist eine große Herausforderung für uns, die Konkurrenz hat im Winter sicherlich nicht geschlafen. Zudem kommen mit dem DRS und den Options-Reifen Neuerungen auf uns zu, die die DTM noch spannender machen werden.

Für mich persönlich steht die mittlerweile 13. DTM-Saison an. Eine Unglückszahl, ich weiß. Aber vielleicht bringt sie mir ja auch Glück. Ich werde auf jeden Fall alles versuchen, damit ich erneut im Titelkampf mitmischen kann.

An der notwendigen Lockerheit wird es auf keinen Fall fehlen. Dafür sorgen schon meine Teamkollegen. Spiel, Spaß und Spannung wird bei uns groß geschrieben. Aber lest selbst, mit wem Ihr es in diesem Jahr bei BMW zu tun bekommt.

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt: Der Chef, der eigentlich gar kein Chef im klassischen Sinne ist. Jens ist für die Fahrer eher ein Freund, der während eines Rennens intensiv mitfiebert. Er ist ein echter Teil unserer Gruppe, das hat man auch bei der Fitnesswoche im italienischen Viareggio gesehen. Er war für jeden Spaß zu haben, und auf dem Tennisplatz macht ihm so schnell eh keiner etwas vor. Er erwartet viel von uns und wohl noch mehr von sich selbst. Das muss aber auch so sein, wenn man im Motorsport und vor allem in der DTM Erfolg haben will. Ihm gelingt es trotzdem perfekt, die Waage zwischen Autorität und Kumpel-Typ zu halten.

Bruno Spengler (Team Schnitzer): Der Champion - und somit natürlich auch der Gejagte in dieser Saison. Bruno kann damit aber gut umgehen, er gehört auch schon zu den alten Hasen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie er eine Runde im Qualifying in den Asphalt brennt. Beim Golfen ist er fast genauso gut, er schwärmt uns immer wieder von seinem niedrigen einstelligen Handicap vor. Nicht zu vergessen: Spätestens seit dem Saisonfinale 2012 weiß zudem jeder, dass sich Bruno auch beim Feiern vor niemandem verstecken braucht.

Dirk Werner (Team Schnitzer): Dirk ist eher der ruhige, familienorientierte Typ. James Bond war der Held seiner Kindheit - davon ist aber nicht mehr viel zu sehen. Er überrascht uns allerdings häufig mit seinem trockenen Humor. In den richtigen Momenten lässt er einen raus, bei dem man sich fragt: Wo kommt der denn her?

Augusto Farfus (Team RBM): Unser stolzer Brasilianer. Südamerikaner sind ja berühmt-berüchtigt für ihr hitziges Temperament, Augusto ist da keine Ausnahme. Er lebt den Motorsport in vollen Zügen, weiß aber auch Zeit mit seiner Familie zu schätzen. Außerdem erzählt er uns oft von Curitiba, seiner Heimatstadt, und was es dort für tolle und leckere Sachen gibt. Vielleicht lädt er uns ja mal ein, immerhin durfte er im letzten Jahr auch ein wenig Oktoberfest-Luft schnuppern.

Joey Hand (Team RBM): U-S-A! U-S-A! U-S-A! Mehr braucht man zu Joey eigentlich gar nicht schreiben. Er ist ein typischer US-Sunnyboy. Wenn ich ihn nicht besser kennen würde, könnte man meinen, er kommt gerade von der High School und hat seinen Abschluss in der Tasche. Er lebt für alles, was Amerika verkörpert: Fast Food, lockere Sprüche, Baseball. Diese Lebenseinstellung vermittelt er dem ganzen Team.

Marco Wittmann (Team MTEK): Der Youngster im Team. Marco hat von Anfang an Vollgas gegeben und war bei den Tests in Hockenheim zweimal Schnellster. Er ist ein großes Talent, das hat man schon im letzten Jahr gesehen, als er noch als Test- und Entwicklungsfahrer unterwegs war. Wenn er weiterhin so schnell lernt, steht ihm eine glorreiche Zukunft bevor. Den Respekt vor dem Alter wird er eh schnell verlieren. Wir sind eigentlich im positiven Sinn alles Chaoten bei BMW, manchmal kommt das Kindische im Mann einfach durch.

Timo Glock (Team MTEK): Auf Timo werden sicherlich die meisten Augen gerichtet sein. Man darf jedoch nicht zu viel von ihm erwarten. Für ihn ist alles neu, das fängt schon beim Scheibenwischer an, den er in Formel 1 bekanntermaßen nicht brauchte. Außerdem hat man in der Vergangenheit gesehen, dass den meisten Piloten der Wechsel von der Königsklasse in die DTM nicht leicht gefallen ist. Ich habe trotzdem ein gutes Gefühl, dass es Timo besser ergehen wird. Was ich ihm bereits jetzt hoch anrechne: Er hat eine extrem gute Selbsteinschätzung und spielt sich nicht in den Vordergrund.

Andy Priaulx (Team RMG): Mein neuer Teamkollege beim Team RMG und der Oldie in der DTM. Andy ist zwar erst im zweiten Jahr in dieser Serie dabei, aber mit Blick auf die gesamte Karriere der Dienstälteste, auch wenn er das nicht gerne hört. Ein umgänglicher Typ, der immer die komplette Familie mit an die Strecke nimmt. Was nicht viele wissen: Er wurde sogar mit dem Order of the British Empire von der Queen ausgezeichnet. Auf die Knie gehe ich vor ihm aber noch nicht. Vielleicht, wenn er Meister wird...

Martin Tomczyk (Team RMG): Nun, es ist immer schwierig, sich selbst zu charakterisieren, aber generell ist es bei mir so, dass der Spaß am Job an erster Stelle steht. Trotz des notwendigen Ernstes bin ich immer für eine Gaudi zu haben. Dies haben auch meine Teamkollegen schon erfahren dürfen. Auch sind mir die Familie und mein vertrautes Umfeld sehr wichtig, weshalb meine Frau und meine Tochter mich zu vielen Rennen begleiten werden. Das gibt mir Kraft und Rückhalt in schwierigen Situationen. Was die Saison 2013 angeht, orientiere ich mich an den Lieblings-TV-Serien meiner Kindheit: A-Team und Knight Rider. Das A-Team heißt jetzt RMG und vielleicht finde ich den Super Pursuit Mode in meinem BMW M Performance Zubehör M3 DTM ja auch noch...

Jetzt solltet Ihr einen guten Überblick haben, wer in der Saison 2013 am Steuer der BMW-Boliden sitzen wird. Ob diese schlagkräftige Truppe wieder die Nase vorne haben wird? Der Fußball-Kaiser würde sagen: Schau'n mer mal!

Euer

Martin Tomczyk

Der DTM-Kalender 2013