Bradl fällt aus, Cortese auf Rang sechs

SID
Sandro Cortese belegte beim Großen Preis von Spanien den sechsten Rang.
© Getty

Beim Großen Preis von Spanien gab es für die deutschen Motorrad-Piloten Licht und Schatten. In der 125er-Klasse kam Sandro Cortese auf Rang sechs ins Ziel, Stefan Bradl fiel aus.

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Licht und Schatten für die deutschen Motorrad-Piloten beim Großen Preis von Spanien: In der 125er-Klasse kam Sandro Cortese auf Rang sechs ins Ziel, Stefan Bradl fiel aus.

Der stotternde Motor von Sandro Cortese, ein total verkorkstes Wochenende von Stefan Bradl und der Übermut des sensationell auffahrenden Jonas Folger haben in der Motorrad-WM einen weiteren deutschen Podestplatz verhindert.

Unglaubliche Fahrt von Folger

Doch die unglaubliche Fahrt des erst 15 Jahre alten Folger war nach der Europa-Premiere in Jerez das bestimmende Thema im Lager der 125er-Piloten und löste meist ungläubiges Staunen aus.

"Das war die geilste Show, die ich seit langem gesehen habe", meinte Deutschlands bis heute einziger MotoGP-Fahrer Alex Hofmann als Experte des DSF. Wegen technischer Probleme hatte der bisher jüngste deutsche WM-Teilnehmer aller Zeiten vom 35. und letzten Startplatz aus ins Rennen gehen müssen.

Der Oberbayer aus Schwindegg pflügte sich durchs Feld bis auf Rang drei. Folger griff sogar nach dem Sieg, ehe er bei der Attacke auf den zweitplatzierten Spanier Pol Espargaro stürzte.

"Als er mich überholte, konnte ich es gar nicht glauben", meinte Sandro Cortese, der als einziger Deutscher ins Ziel kam und nach Rang sechs immerhin Fünfter im Gesamtklassement ist. In der Blitztabelle war der 19 Jahre alte Derbi-Pilot aus Berkheim als Zweiter Mitte des Rennens sogar kurzzeitig WM-Führender.

Bitteres Wochenende für Bradl

Dagegen erlebte Stefan Bradl (Zahling/Aprilia) ein ganz bitteres Wochenende. Der WM-Vierte des Vorjahres stürzte, fiel in der WM-Wertung auf Rang acht zurück und rauschte zunächst wutschnaubend und wortlos durch die Box. "Ich mache mir selbst die größten Vorwürfe, weil ich einen Fehler gemacht habe", sagte er später.

Bei den 250ern verdarb der Japaner Hiroshi Aoyama (Honda) dem Spanier Alvaro Bautista (Aprilia) kurz vor dem Ziel den Heimsieg vor mehr als 150.000 Zuschauern und entriss ihm die Führung in der Gesamtwertung.

In der MotoGP übernahm Titelverteidiger Valentino Rossi (Italien/Yamaha) durch den ersten Saisonsieg die Spitzenposition in der Gesamtwertung von seinem gestürzten Teamkollegen Jorge Lorenzo (Spanien).

Jonas Folger lag zu diesem Zeitpunkt im Medical Center. Sein Vater Jakob konnte kurz darauf aber Entwarnung geben. "Er hat keine Brüche, keine Gehirnerschütterung, er ist nur völlig ausgelaugt muss nur eine Weile zur Beobachtung liegen bleiben", sagte der KFZ-Meister, der selbst nicht glauben konnte, was sein Sohn geleistet hat.

"Das war unglaublich, das absolute Rennen überhaupt. So etwas hätte ich nicht erwartet", meinte Folger senior. Sein Sohn hatte bereits in den ersten beiden Rennen als Sechster in Katar und Achter in Japan überrascht.

Cortese: "Das ist vollkommen in Ordnung"

In Jerez stand er am Ende mit leeren Händen da, und auch für Cortese wäre mehr drin gewesen. "Vom Bauchgefühl her hätte ich den zweiten Platz nach Hause fahren können", meinte der Schwabe:

"Aber ich hatte am Ende Probleme mit dem Motor. Trotzdem habe ich wieder zehn Punkte mitgenommen und nach drei Rennen neun Punkte Rückstand auf den Ersten. Das ist vollkommen in Ordnung."

Ein solch versöhnliches Fazit blieb Bradl nicht. "Ich hatte Probleme mit der Bremse und war unzufrieden mit Platz zehn. Da kam die Aggressivität, weil ich weiter nach vorne gehöre. Und dabei wollte ich leider zu viel des Guten."

In der WM-Wertung führt der früh gestürzte Italiener Andrea Iannone vor dem in Jerez siegreichen Briten Bradley Smith (beide Aprilia). Folger fiel vom 6. auf den 13 Platz zurück.

Die Ergebnisse der Motorrad-WM