Medien: Diack legt Teilgeständnis ab

SID
Gegen Lamine Diack läuft ein Verfahren wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche
© getty

Der ehemalige IAAF-Präsident Lamine Diack hat laut Medienberichten die Annahme von Bestechungsgeldern eingeräumt und den russischen Verband ARAF schwer belastet.

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Wie die französische Tageszeitung Le Monde und die Nachrichtenagentur AFP berichten, sollen laut Diack 1,5 Millionen Euro aus Russland in den senegalesischen Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2012 geflossen sein. Diack habe damals den heute amtierenden Präsidenten Macky Sall unterstützt.

Gegen Diack läuft ein Verfahren der französischen Justizbehörden wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche. Der 82-Jährige soll Schmiergelder kassiert haben, um positive Dopingproben russischer Athleten zu vertuschen.

Le Monde zitiert nun aus den aktuellen Vernehmungsprotokollen Diacks. Man habe Geld für den Wahlkampf benötigt, um die Präsidentschaft des damaligen Amtsinhabers Abdoulaye Wade zu beenden, soll Diack gesagt haben: "Und es gab Probleme mit Sperren russischer Leichtathleten wenige Monate vor der WM 2013 in Russland.

"Er hat alles organisiert"

Wir haben uns geeinigt, und Russland hat uns unterstützt." Auch AFP berichtet von diesen Abläufen unter Berufung auf eine den Ermittlungen nahestehende Quelle.

Eine tragende Rolle soll dabei der frühere ARAF-Präsident Walentin Balachnitschew gespielt haben. "Er hat alles organisiert", wird Diack zitiert.

Alle Beteiligten dementieren allerdings derartige Abläufe. "Lamine Diack weist den Vorwurf strikt zurück, dass es eine Verbindung zwischen finanzieller Unterstützung und dem Schicksal russischer Leichtathleten gegeben hat", sagte Alexandre Varaut, ein Anwalt Diacks.

"Nicht in unserem Interesse"

Balachnitschew will zudem "nie derartige Gespräche mit Herrn Diack geführt haben", sagte er Le Monde, auch für seinen Verband könne er das ausschließen: "Derartige Geschäfte sind nicht in unserem Interesse. Wir können uns nicht in interne Angelegenheiten Senegals einmischen."

Auch aus dem westafrikanischen Land kam am Freitag ein Dementi. "Weder Lamine Diack noch Russland haben die Kampagne des Kandidaten Macky Sall finanziert, weder direkt noch indirekt", sagte ein Regierungssprecher auf AFP-Anfrage.

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