Heidler, Strutz - und sonst glänzt wenig

SID
Betty Heidler warf den Hammer bei den Deutschen Meisterschaften auf 76,04 Meter
© Getty

Betty Heidler siegt im Hammerwerfen und Martina Strutz düpiert Silke Spiegelburg im Stabhochsprung. Sonst präsentierten sich die Leichtathleten bei den Deutschen Meisterschaften mit ausbaufähigen Leistungen.

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Weltrekordlerin Betty Heidler warf den Hammer so weit wie keine andere in diesem Jahr auf der Welt. Aufsteigerin Martina Strutz beendete mit guten 4,65 m im Stabhochsprung die Titelserie von Silke Spiegelburg. Doch sonst glänzte wenig am ersten Tag der 111. deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Kassel.

In 16 Entscheidungen gab es nur eine weitere B-Norm für die WM in Daegu (27. August bis 4. September) beim Weitsprung-Sieg von Sebastian Bayer (Hamburg) mit 8,17 m über den schwachen Ludwigshafener Europameister Christian Reif (7,82).

Heidler: "Chancen auf zwei WM-Medaillen stehen gut"

Auch am zweiten Tag, der im Zeichen von Regen stehen soll, wird das derzeit rund 60-köpfige WM-Team in den 24 Entscheidungen des Sonntags kaum nennenswert wachsen. "Wir hoffen, dass es bis zum 14. August noch einige Normerfüllungen gibt", sagt Thomas Kurschilgen, Sportdirektor im Deutschen Leichtathletik-Verband.

"Das Ergebnis ist total erfreulich, aber die Serie war nicht so super", kommentierte Europameisterin Betty Heidler ihre 76,04 Meter, die vor 15.000 Zuschauern in dem für 23 Millionen Euro renovierten Auestadion klar zum siebten deutschen Meistertitel in Serie reichten.

"Die Chancen stehen gut auf zwei deutsche WM-Medaillen", meinte Heidler, die am 21. Mai mit 79,42 Metern Weltrekord geworfen hatte, mit Blick auf ihre Frankfurter Vereinskameradin Kathrin Klaas. Die Weltranglisten-Dritte wurde mit 72,39 Metern Zweite.

Die Hoffnung auf den sechsten Titel in Serie zerbrach für Silke Spiegelburg (Leverkusen/4,60) an Martina Strutz (Hagenow/Mecklenburg), die elf Tage zuvor mit 4,78 m auch den deutschen Rekord an sich gerissen hatte. Die nur 1,60 Meter große 29-Jährige bestätigte beim Sieg mit 4,65 Meter ihre derzeitige Spitzenposition in der Weltrangliste und meinte nach den gescheiterten Versuchen über 4,79 Meter: "Der Wind gab mir keine Chance."

Enttäuschend auch der Männer-Speerwurf, in dem der EM-Zweite Matthias de Zordo (Saarbrücken/81,06 Meter) den Titel gerade mit fünf Zentimetern Vorsprung rettete. Besser waren da die 63,41 Meter der Weltranglisten-Zweiten Nadine Müller (Halle/Saale), die keine 24 Stunden zuvor im Diskusring von Monte Carlo ihren zweiten Saisonsieg in der Diamond League gefeiert hatte.

Storl gewinnt ersten deutschen Meistertitel

In Abwesenheit von Halleneuropameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), der aus privaten Gründen fehlte, gewann der 20 Jahre alte David Storl (Chemnitz) seinen ersten deutschen Meistertitel im Freien. Storl, der die deutsche Rangliste mit 21,03 Meter anführt, reichten 20,35 Meter zum Sieg.

Dauerrennerin Sabrina Mockenhaupt (Siegen) gewann ihren 31. nationalen Titel binnen zehn Jahren, als sie in 15:36,89 Minuten im 5000-Meter-Finale 25 Sekunden vor der Konkurrenz lag.

Enttäuschung im Sprint: Nach dem verletzungsbedingten Saison-Aus von Europameisterin Verena Sailer (Mannheim) und der Fehlstart-Disqualifikation von Favoritin Yasmin Kwadwo (Wattenscheid) reichten Cathleen Tschirch (Leverkusen) bei starkem Gegenwind 11,52 Sekunden zum Titel. Bei den Männern wurde Tobias Unger (München) in 10,40 zum vierten Mal 100-Meter-Meister.

Deutsche Jahresbestleistungen gab es nur über 4x100 Meter der Männer und Frauen sowie im Dreisprung der Männer.

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