Rekord zum Weihnachtsfest: Die Deutschen nehmen bei Darts-WM den "Ally Pally" ein

SID
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Der "Ally Pally" spricht plötzlich Deutsch! Mit Gabriel Clemens, Martin Schindler, Florian Hempel und Ricardo Pietreczko stehen bei der Darts-WM erstmals vier Spieler aus Deutschland in der dritten Runde.

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Im legendären Alexandra Palace entwickelt sich allmählich eine deutsche Dauerparty. Comeback-König Florian Hempel, ein unaufgeregter Martin Schindler und der mittlerweile sogar als Geheimfavorit gehandelte Gabriel Clemens lassen die zahlreich angereisten und ohnehin feierwütigen Darts-Fans aus Deutschland vom ganz großen Coup träumen. Ricardo Pietreczko legte am Samstag nach und baute den deutschen Rekord auf vier Spieler in der dritten Runde aus.

Der Wahl-Kölner Hempel ließ den "Ally Pally" gleich zu Beginn der Abendsession am Freitag toben. Nach 0:2-Rückstand und drei Matchdarts gegen sich im Duell mit dem belgischen Topspieler Dimitri Van den Bergh drehte der frühere Handball-Torwart plötzlich auf, warf zwischendurch zwei Zehn-Darter nacheinander und traf fast jedes Doppel.

"Ich war eigentlich schon ausgeschieden, aber ich lebe noch", sagte Hempel, der kurz nach dem Start "jedes Gefühl in meinem Körper verloren" hatte, nach dem Match. Mit dem Sieg über Van den Bergh, den er schon bei seinem WM-Debüt vor zwei Jahren bezwungen hatte, sicherte sich der 33-Jährige den Verbleib auf der Tour. Bei einer Niederlage hätte Hempel die Spielberechtigung vorerst verloren.

Direkt im Anschluss machte Schindler dann einen aus deutscher Sicht denkwürdigen Abend perfekt. Beim 3:1 gegen den Niederländer Jermaine Wattimena ließ der gebürtige Strausberger überhaupt nichts anbrennen. Wie schon während Hempels Partie peitschten die vielen deutschen Fans ihre Helden lautstark nach vorn.

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Schon am Donnerstag war Clemens mit einem Sieg an jenem Ort gestartet, an dem er bei der letzten WM deutsche Darts-Geschichte geschrieben hatte. Und damit nicht genug, aus dem Trio wurde gar noch ein Quartett: Ricardo Pietreczko schlug den Engländer Callan Rydz mit 2:3 und folgte seinen Landsmännern in die dritte Runde.

Vier Deutsche mittendrin, wenn die heiße Phase der WM beginnt, das ist ein riesiger Meilenstein. "Es ist großartig, wie sich der deutsche Dartssport entwickelt. Wir sind auf einem neuen Level angekommen", erklärte Schindler, der auch im Vorjahr in der dritten Runde stand und dort den späteren Weltmeister Michael Smith am Rande einer Niederlage hatte.