Merkel ist Lindemanns neuer Promi-Fan

SID
Laura Lindemann wurde mit der Mixed-Staffel nur zehnte
© getty

Bei der WM-Entscheidung in der Mixed-Staffel half das Daumendrücken der Bundeskanzlerin nicht mehr: Einen Tag nach ihrem überraschenden dritten Platz im Einzelrennen musste sich Triathletin Laura Lindemann als Teil des deutschen Quartetts in Hamburg mit Rang zehn begnügen.

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Doch die Sympathie von Angela Merkel wird die Abiturientin aus Potsdam bei ihrer weiteren Karriere begleiten. "Diesmal konnte ich wegen des Wahlkampfs für einen Besuch in Hamburg leider keine Zusage machen. Aber ich bin nun natürlich aufmerksamer auf den Triathlon geworden", sagte die CDU-Vorsitzende in ihrem Bundestags-Podcast zu ihrer Gesprächspartnerin Lindemann, die dafür eigens einen Kurztrip nach Berlin unternahm.

Das Kurzinterview mit Merkel sowie die rund 140.000 Zuschauern an der Strecke gaben der Junioren-Weltmeisterin den nötigen Rückenwind für das bislang beste Ergebnis ihrer Laufbahn. Dabei war die 21-Jährige mit ihrer Leistung noch nicht einmal vollständig zufrieden: "Im Schwimmen war ich noch nicht bei 100 Prozent."

Dennoch konnte die Sprint-Europameisterin in der Hansestadt unter Beweis stellen, dass Rang 28 bei Olympia in Rio de Janeiro nur ein sportlicher Ausrutscher war. Lindemanns Abschneiden sorgte auch bei der Deutschen Triathlon Union für entspanntere Gesichtszüge.

"Wir brauchen Heroes"

"Lauras Leistung bedeutet uns sehr viel. Wir brauchen Heroes, deshalb sind solche Erfolge sehr wichtig", sagte DTU-Vizepräsident Rainer Jung. Bei den Spielen in Brasilien war Lindemann die einzige deutsche Teilnehmerin gewesen.

Im Staffelwettbewerb allerdings konnte Lindemann bei unangenehmem Nieselregen ihren zum Teil deutlich jüngeren Teamkollegen nur bedingt helfen. "Aber es ist völlig richtig, dass sie hier Erfahrung sammeln können", sagte sie. Der Sieg in der in Tokio erstmals 2020 olympischen Disziplin ging erstmals an Australien vor Titelverteidiger USA und den Niederlanden.

Der starke Lindemann-Auftritt in der Einzelkonkurrenz überstrahlte, dass die männlichen DTU-Athleten aktuell von der Weltspitze im Einzel weit entfernt sind. Ihr Vereinskollege Lars Lührs enttäuschte als 47., Justus Nieschlag aus Lehrte wurde immerhin noch 15.

Die Siege in den Einzelrennen gingen an Favoriten. Bei den Frauen triumphierte Flora Duffy von den Bermudas, der spanische Vorjahressieger Mario Mola gewann erneut die Männer-Konkurrenz.

Zum bislang schwersten Zwischenfall bei der 16. Auflage des größten Triathlons der Welt kam es im Frauenrennen. Juri Ide aus Japan und die Französin Cassandre Beaugrand mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem sie mit ihren Fahrrädern in einem Loch auf einer Rampe hängengeblieben waren.

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