Deutsche Damen fighten sich ins Finale

SID
Jubel bei den deutschen Damen. Der Traum vom EM-Sieg lebt
© getty

Die deutschen Volleyballerinnen haben bei der Heim-EM mit einem Kraftakt gegen Belgien den Einzug ins Endspiel geschafft.

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Update Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti bezwang vor den Augen von IOC-Präsident Dr. Thomas Bach den European-League-Finalisten Belgien im Halbfinale in Berlin nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (18:25, 20:25, 25:21, 25:21, 15:11).

"Wir haben zum dritten Mal in Folge bei einer EM ein Halbfinale gespielt - dafür haben unsere Mädels viel Respekt verdient. Das ist eine unglaubliche Kontinuität", zeigte sich der Coach begeistert. "Ich habe in der Vergangenheit so oft gesagt, dass sie ein ganz besonderes Team sind. Gegen Belgien haben sie das bewiesen und nie, nie, niemals aufgegeben."

Auch Spielführerin Margareta Kozuch lobte die Leistung ihrer Mitspielerinnen: : "Nur ein ganz besonderes Team kann so ein Spiel in so einer Drucksituation drehen. Ich bin einfach so, so glücklich."

Finale gegen Russland

Bereits am Samstagabend stand das mit Spannung erwartete Traumfinale gegen Weltmeister Russland auf dem Programm. "Sicher ist die Vorbereitung kurz, aber das werden wir auch noch schaffen", sagte der Italiener Guidetti, der seit Jahren auf diesen Moment hinfieberte.

Nach einer Besprechung in der Nacht stellte es der 40-Jährige seinen Spielerinnen frei, ob sie vor dem Highlight noch trainieren wollten. "Die meisten werden es tun, so sind sie eben", sagte Guidetti am späten Freitagabend.

Vor dem deutschen Sieg hatte Rekord-Europameister Russland bereits ohne viel Mühe das Finalticket gelöst. Der Mitfavorit, der den ersten Matchball zum Sieg nutzte, setzte sich mit 3:0 (25:23, 25:19, 25:12) gegen Titelverteidiger Serbien durch. Russland hat genau wie das DVV-Team bislang alle Spiele beim Turnier in Deutschland und der Schweiz gewonnen.

Guidetti begrüßt Videobeweis

Giovanni Guidetti unterstützt zudem die Verwendung des "Challenge Systems" bei der EM-Finalrunde der Frauen in der Berliner Max-Schmeling-Halle. "Ich finde das perfekt, so gibt es keinen Ärger. Das ist das Beste, was dem Volleyball passieren konnte", sagte der Italiener.

Jedes Team kann zwei Entscheidungen pro Satz per Video-Beweis überprüfen lassen. Liegt es richtig, verbleibt es bei der Anzahl an Einsprüchen. Dabei können Netzfehler, Übertreten und "in" oder "aus" moniert werden.

Bach nicht ganz unparteiisch

Mit der für sein Amt gebotenen Neutralität hat der neue IOC-Präsident Thomas Bach noch seine Probleme. Bei seinem ersten Besuch einer Sportveranstaltung als mächtigster Mann des Sports konnte der 59-Jährige seine Parteilichkeit nicht ganz abstreifen.

"Das war klasse, wie sie sich nach 0:2 zurückgekämpft haben. Für mich selbst war es eine nicht so einfache Situation. Ich musste mich erstmal an das neue Amt gewöhnen und durfte nicht unbedingt aufspringen, wenn mir danach war, und mich nicht über die Punkte so mitfreuen. Das muss ich noch ein bisschen lernen und üben in den nächsten Tagen und Wochen", sagte Bach am Samstag bei seinem Besuch im Park des Schlosses Bellevue. Gemeinsam mit Bundespräsident Joachim Gauck wohnte Bach dem Abschluss der Sportabzeichen-Tour 2013 bei.