Snooker-WM: Williams muss die Segel streichen

Von Stefan Petri
Nur wenige hätten damit gerechnet, dass Mark Williams sein Spiel gegen Michael White verliert
© getty

Das ist eine faustdicke Überraschung: Der zweifache Weltmeister Mark Williams musste bei der Snooker-WM in Sheffield schon in der ersten Runde die Segel streichen. Gegen seinen Landsmann Michael White verlor der walisische Titelträger von 2001 und 2003 mit 6:10. Shaun Murphy ist in der nächsten Runde, für Peter Ebdon und John Higgins wird es dagegen eng.

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Wachablösung im walisischen Snooker? WM-Debütant Michael White hat Mark Williams aus dem Turnier geworfen. White, der im Guinness-Buch der Rekord steht - er schaffte sein erstes Century 2001 im Alter von neun Jahren - schreibt durch sein 10:6 gegen Williams weiter an seiner eigenen Erfolgsstory. Mit 5:4 Frames führte er nach Session am Samstag. Wer darauf vertraut hatte, dass die Erfahrung von Williams nun den Unterschied machen würde, sah sich getäuscht.

Die Afternoon Session wurde zum Triumphzug für White, der mit Breaks von 65 und 72 auf 8:5 davonzog. Williams verkürzte zwar noch einmal, aber nach bärenstarken Breaks von 90 und 96 stand der Sieger fest. "Ich bin im siebten Himmel", sagte er anschließend der BBC. "So gut zu spielen und gegen Mark zu gewinnen war einfach unglaublich."

Shaun Murphy im Achtelfinale, Higgins vor dem Aus

Auch Shaun Murphy ist in der nächsten Runde. Der Titelträger von 2005 hatte in der ersten Session mit Martin Gould noch seine liebe Müh und Not gemacht, aber am Abend machte er aus einem 5:4 einen klaren 10:5-Erfolg. 106 und 95 Punkte in den letzten zwei Frames unterstrichen seine starke Form. Zuvor hatte Gould in einigen Frames allerdings gut mitgehalten.

John Higgins musste in der Afternoon Session einen Rückschlag hinnehmen. Der dreimalige Weltmeister war in keiner besonders guten Form angereist, und nach einem 3:6 gegen Mark Davis muss er am Montagnachmittag unbedingt zulegen, sonst kann er sich mit Williams das Zugticket teilen. Er startete gut und holte die ersten zwei Frames, aber Davis legte zu und zeigte unter anderem eine 96.

Dott legt gegen Ebdon vor

In der Morning Session trafen die beiden - man muss fast sagen Altmeister - Graeme Dott und Peter Ebdon aufeinander. Ebdon hatte vor dem Turnier eifrig mit Ronnie O'Sullivan trainiert, aber geholfen hat es ihm gegen seinen 35-jährigen Kontrahenten nicht. Ebdon zeigte eine katastrophale Leistung, und man muss es ihm schon hoch anrechnen, dass er nach acht Frames nur mit 2:6 in Rückstand lag.

Graeme Dott zeigte insgesamt vier Breaks über 50 Punkte, das höchste Break von Ebdon dagegen lag in der ganzen Session bei mickrigen 25 Punkten. Immerhin gewann er zwei enge Frames, am Montagmorgen muss er sich aber enorm steigern, um noch eine Chance zu haben.

Hawkins und Walden in der nächsten Runde

Jungstar Jack Lisowski schaffte die Wende nach seinem 3:6-Rückstand vom Vortag gegen Barry Hawkins nicht. Der 33-Jährige Hawkins gönnte dem 21-Jährigen am Sonntagabend keinen einzigen Frame mehr, mehr als 36 Punkte holte Lisowski in keinem einzigen Durchgang. Hawkins kann sich jetzt wohl auf Topfavorit Mark Selby freuen.

Der an 13 gesetzte Ricky Walden machte gegen Michael Holt kurzen Prozess: Er startete mit einem 8:1-Vorsprung in die morgendliche Session und ließ seinem Gegenüber keinen weiteren Frame mehr: Eine 61er-Clearence im ersten Frame brachte ihn auf 9:1, und auch den nächsten Frame gewann er mit 66:30. In der nächsten Runde trifft er auf Neil Robertson oder Robert Milkins.

Am Montagmorgen greifen Mark Allen und Mark King ins Geschehen ein, zudem beenden Dott und Ebdon ihre Partie. Am Nachmittag sind Higgins und Davis wieder an der Reihe, um 20 Uhr deutscher Zeit beginnt für Ali Carter die WM.