IOC-Boss Jacques Rogge verurteilt Anschlag

SID
Beim 117. Marathon in Boston kamen durch einen Bombenanschlag drei Menschen ums Leben
© getty

IOC-Präsident Jacques Rogge (70) hat den Anschlag beim Boston-Marathon verurteilt und den Betroffenen sein Mitgefühl ausgesprochen.

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"Meine Gedanken und die der olympischen Bewegung sind heute bei den Opfern, deren Freunden und Familien", teilte das Oberhaupt des Internationalen Olympischen Komitees IOC mit. Binnen weniger Sekunden waren am Montag beim 117. Boston-Marathon zwei Sprengsätze detoniert. Drei Menschen wurden bei dem Anschlag getötet und über 140 verletzt.

Zugleich sprach Rogge allen Beteiligten des Marathons Mut zu. "Ein Marathon ist ein spirituelles, fast magisches Ereignis, das unterschiedliche Gemeinschaften durch ein gemeinsames Ziel vereint", sagte der Belgier. Er sei sicher, dass der Vorfall alle Teilnehmer und Unterstützer der Veranstaltung bei der Aufklärung zusammenbringen werde.

Prokop und Diack betroffen

Auch DLV-Präsident Clemens Prokop (56) zeigte sich angesichts der blutigen Katastrophe erschüttert. "Das ist ein perverser Anschlag", sagt der Vorsitzende des Deutschen Leichtathletik-Verbandes der Tageszeitung Die Welt: "Es ist ein Anschlag auf den Sport insgesamt, der doch das Ziel hat, zu versöhnen, zu vereinen und nicht zu spalten."

Lamine Diack, der Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, reagierte regelrecht angewidert auf den Anschlag. "Dieser grässliche und feige Anschlag zielt auf den innersten Kern der freiesten menschlichen Aktivität", sagte der 79-jährige Senegalese.

Innenminister Friedrich: "Kritische Sicherheitslage"

In scharfer Form hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich den Anschlag auf den 117. Boston-Marathon verurteilt. "Ein feiges Verbrechen, dem Menschen zum Opfer gefallen sind, die mit Tausenden aus aller Welt ein Sportfest in Boston feiern wollten", meinte der für den Sport zuständige Bundesminister in einer ersten Reaktion.

Friedrich sagt: "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Toten. Wir hoffen, dass die Verletzten schnell wieder hergestellt werden." Der CSU-Politiker weiter: "Wir wissen zur Stunde nicht über die Hintergründe dieses feigen Anschlags Bescheid. Wir stehen in einem ständigen Informationsaustausch mit den amerikanischen Sicherheitsbehörden."

Laut Friedrich hat sich die Sicherheitslage in Deutschland nicht verändert: "Ich habe immer gesagt, dass wir eine kritische Sicherheitslage in Deutschland haben."

Zu Konsequenzen für Sportereignisse meinte Friedrich: "Aktuelle Ereignisse fließen immer in Überlegungen ein, ich kann Ihnen dazu aber noch nichts sagen. Bei einem Marathon mit 42 Kilometer Strecke ist es außerordentlich schwierig, eine Überwachung der gesamten Strecke herzustellen."