DRB fordert Ringer-Weltverband zum Handeln auf

SID
Jacques Rogge und Nenad Lalovic diskutieren am 7.März um die Zukunft des Ringens
© getty

Manfred Werner, Präsident des Deutschen Ringer-Bundes (DRB), hat den Weltverband FILA zum Handeln aufgefordert, um das drohende Olympia-Aus doch noch abzuwenden.

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"Der Weltverband Ringen muss sich bewegen", sagte Werner am Rande der deutschen Meisterschaften im freien Stil in Unterföhring bei München. "Die FILA muss im Schulterschluss mit den nationalen Verbänden ihre Hausaufgaben machen. Dann hat Ringen eine gute Chance, olympisch zu bleiben", ergänzte Werner.

Laut Werner ist der bevorstehende K.o. in erster Linie eine Konsequenz der Versäumnisse des bereits zurückgetretenen FILA-Chefs Raphael Martinetti. Werner warf dem Schweizer Geschäftsmann vor, das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Vorfeld der Entscheidung unzureichend informiert zu haben. Martinetti habe "weder nach innen noch nach außen kommuniziert". Die FILA-Zentrale in Corsier-sur-Vevey sei keine 30 km vom IOC-Sitz in Lausanne entfernt, "wenn man da keine Nähe aufbaut, hat man etwas falsch gemacht".

Regeländerungen und Reformen?

Unter Martinettis Interims-Nachfolger Nenad Lalovic sei die FILA aber "auf einem guten Weg". Das habe Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und IOC-Vize, Lalovic und Werner bei einem Treffen am vergangenen Donnerstag bestätigt. Bach habe den Ringern in "sehr konstruktiven" Gesprächen einen Weg in die Zukunft aufgezeigt. "Wir haben die Ratschläge gerne angenommen und denken, dass diese bald umgesetzt werden", sagte Werner.

Zu den Ansatzpunkten gehörten "Reformfähigkeit, Regelanpassungen, Vereinfachungen und Präsentation", sagte Werner. Außerdem müsse in Zukunft "mehr gekämpft werden". Vor der WM im September in Budapest werde eine Regelkommission über mögliche Änderungen entscheiden.

Die IOC-Exekutive hatte Mitte Februar beschlossen, Ringen aus dem Programm für die Spiele 2020 streichen zu wollen. Die endgültige Entscheidung wird im September fallen. Über den Entschluss wird Lalovic am 7. März mit IOC-Präsident Jacques Rogge diskutieren.