Olympiasieger Benjamin Kleibrink holt EM-Silber

SID
Benjamin Kleibrink feierte bei Olympia 2008 in Peking den Gewinn der Goldmedaille
© Getty

Für Olympiasieger Benjamin Kleibrink bedeutet die Silbermedaille das Ende einer Durststrecke, für Monika Sozanska ist die bronzene der Durchbruch als Individualistin.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mit zwei Medaillen haben die deutschen Fechter zur Halbzeit der Europameisterschaft in Legnano ihr Soll erfüllt. Während die Säbelfechter am Sonntagabend noch um Bronze kämpften, scheiterte das Degen-Quartett mit Olympiasiegerin Britta Heidemann im Viertelfinale. Nach den Platzierungskämpfen beendeten die vier Degenfechterinnen die kontinentalen Titelkämpfe auf Rang sechs.

"Sollten wir heute eine Medaille holen, wäre alles völlig in Ordnung. Damit hätten wir jeden Tag einen Podestplatz geholt", zog Manfred Kaspar als Delegationsleiter des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) vor dem Kampf der Säbelfechter am Abend eine positive Zwischenbilanz. "Man sollte eine Niederlage nicht überbewerten, sondern als Teilschritt sehen."

Bundestrainer Schreck lobt Kleibrink

Einer, der sich rechtzeitig vor London wieder angriffslustig präsentierte, war Florettspezialist Benjamin Kleibrink. "Schön, dass Benni rechtzeitig vor den Spielen nochmals auf sich aufmerksam machen konnte", sagte Bundestrainer Uli Schreck. Kleibrink selbst haderte mit dem verpassten Gold. "Ein wenig war ich schon enttäuscht, dass ich das letzte Gefecht verloren habe. Aber ein wenig war wohl die Konzentration weg. Insgesamt bin ich aber zufrieden", sagte der Tauberbischofsheimer.

Für ihn war es die erste internationale Einzelmedaille seit Peking vor vier Jahren. Ob der Olympiasieger überhaupt auf der Londoner Planche würde antreten können, stand lange in den Sternen. Ein Motorradunfall im April 2011 kostete ihn ein halbes Jahr Training und damit wichtige Weltranglistenpunkte. Mit unbändigem Ehrgeiz kämpfte er sich im Herbst ins deutsche WM-Team, wurde mit der Mannschaft Dritter und buchte im Frühjahr dann endgültig das Ticket.

Joppich sieht frühes EM-Aus gelassen

Der viermalige Weltmeister Peter Joppich hatte in Legnano Pech, als er schon in der Runde der besten 32 auf den Weltmeister und Weltranglistenersten Andrea Cassara aus Italien traf und ausschied. Joppich sah das frühe Aus gelassen: "Für mich haben die Spiele absolute Priorität, da kommt in der Vorbereitung darauf die EM eher zu einem schlechten Termin."

Monika Sozanska wird sich wohl gern an diesen Termin erinnern. Zum Auftakt hatte die Heidenheimerin überraschend mit Bronze zum ersten Mal Edelmetall bei einer großen Meisterschaft gewonnen und dabei auch Britta Heidemann aus dem Turnier geworfen. Eine Medaille mit der Mannschaft blieb beiden zusammen mit Imke Duplitzer und Ricarda Multerer verwehrt. Das Quartett scheiterte im Viertelfinale an Estland 35:45

Die Säbelfechter mit dem WM-Zweiten Nicolas Limbach unterlagen im Halbfinale Rumänien 34:45 und trafen am Abend im Gefecht um Platz drei auf Gastgeber Italien.