Rogge schürt Südafrikas Hoffnungen

SID
Jacques Rogge ist seit 2001 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees
© Getty

Nach einer weitestgehend reibungslosen WM wird in Südafrika bereits von einer Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2020 geträumt. IOC-Boss Rogge begrüßt das Vorhaben.

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Nach der Weltmeisterschaft 2010 plant Südafrika den nächsten historischen Sportcoup. Die Regenbogennation ist fest entschlossen, sich um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2020 zu bewerben.

Nach den aus südafrikanischer Sicht positiven Erfahrungen mit der WM-Endrunde stellt sich Staatspräsident Jacob Zuma an die Spitze der nationalen Bewegung, die Sommerspiele ans Kap der guten Hoffnung zu holen. "Warum sollten wir dazu nicht in der Lage sein?", fragte Zuma rhetorisch: "Das wäre sehr wichtig für Afrika."

IOC-Präsident Jacques Rogge hatte am Samstag WM-Gastgeber Südafrika für die Organisation der Fußball-WM gelobt und damit gleichzeitig die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Olympia-Bewerbung geschürt. "Diese WM wird noch lange in Erinnerung bleiben. Sie hat ganz Afrika stolz gemacht. Die gesamte Sportbewegung ist darüber sehr erfreut", sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees nach einem Treffen mit Zuma in Pretoria.

"Wir begrüßen alle guten Bewerbungen"

Der Kampf um die Olympia-Gastgeberrolle in zehn Jahren beginnt im kommenden Jahr, bis 2013 müssen die Kandidaturen beim IOC eingegangen sein. "Mich interessieren die Vorstellungen Südafrikas. Wir begrüßen alle guten Bewerbungen und wären glücklich, wenn eine aus Südafrika kommen würde", hatte Rogge zuvor beim Branchendienst sport intern geäußert.

Rogge hatte bereits vor zweieinhalb Wochen betont, Kapstadt habe bereits 1997 eine gute Olympiabewerbung abgegeben. Der IOC-Chef hält es derzeit für unwahrscheinlich, dass mit Rabat/Marokko ein zweiter afrikanischer Bewerber für 2020 hinzukomme.

Blatter unterstützt Südafrika

Joseph S. Blatter, Präsident des Weltverbandes FIFA, hatte sich zuvor bereits zum Sprachrohr der Südafrikaner gemacht und vehement für eine Olympia-Bewerbung eingesetzt. "Ein Land, das eine Fußball-Weltmeisterschaft organisiert, kann auch Olympische Sommerspiele organisieren. Ich würde eine Kandidatur Südafrikas für 2020 unterstützen", betonte der 74-Jährige.

Im kommenden Jahr werden im südafrikanischen Durban die Winterspiele 2018, um die sich auch München bewirbt, auf der Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vergeben.

Blatter war derjenige innerhalb der FIFA, der sich stets für Südafrika als WM-Gastgeber stark gemacht hatte. Der Schweizer hatte sogar die Absicht, dass der einstige Apartheidstaat bereits 2006 WM-Gastgeber sein sollte.

Rom, Madrid und Tokio wollen Olympia 2020

Allerdings scheiterte der Walliser mit seinem Ansinnen bei der Vergabe im Juli 2000 in Zürich, als im Exekutivkomitee im entscheidenden Wahlgang mit 12:11 Stimmen für Deutschland und gegen Südafrika entschieden wurde.

Erst vier Jahre später erhielt die südafrikanische Kandidatur, maßgeblich unterstützt von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, den Zuschlag für die historische erste Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent. Nun soll es erstmals Sommerspiele auf dem Schwarzen Kontinent geben.

Für die Sommerspiele 2020 haben bislang Rom, Madrid und Tokio Interesse angemeldet. Bewerbungen werden auch in der Türkei, Marokko und Dubai erwogen. Die Auffassung von Blatter, Südafrika habe sich durch die erfolgreiche WM 2010 als Gastgeber für Olympische Spiele nachdrücklich empfohlen, hält man in Kreisen des IOC allerdings für eine ganz persönliche Ansicht des FIFA-Chefs.

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