NADA zieht positive Bilanz

SID
Die NADA wurde am 15. Juli 2002 in Bonn gegründet
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Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat für 2009 eine positive Bilanz gezogen. Sie registrierte 2009 41 Verstöße gegen die Richtlinien, 19 weniger als noch 2008.

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Mehr Kontrollen, weniger Dopingfälle und erste Erfolge bei der Epo-Fahndung: Die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt. Die deutschen Dopingjäger registrierten 41 Dopingfälle im Jahr 2009.

Das waren 19 weniger als 2008. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Kontrollen erhöht. Gab es im Jahr 2008 noch 13.268 (4.900 im Wettkampf/8.026 im Training/342 für ausländische Verbände), waren es ein Jahr später 14.286 Kontrollen (4.878/9.040/368 Training).

Deutschland im internationalen Schnitt

"Damit liegen wir im internationalen Schnitt", meinte NADA-Geschäftsführer Göttrik Wewer auf der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin. Positiv sei, dass die versehentlichen Verstöße dank der verstärkten Aufklärung der Agentur rückläufig seien.

Allerdings bleibt Doping im Sport ein großes Problem. "Wir wissen nicht, wie groß die Dunkelziffer ist. Wir wissen aber, dass es eine gibt", sagte Wewer.

Erstmals auch zwei EPO-Fälle

Wewer erklärte, dass die NADA erstmals in ihrer Arbeit auch zwei Epo-Fälle festgestellt habe. Dabei handelt es sich um zwei Vorstöße im deutschen Radsport, die in der Bilanz von 2009 noch nicht auftauchen. Zum einen war es eine nachträglich analysierte Probe aus dem Jahr 2007, zum anderen ein positiver Befund von 2009.

Im Fall der wegen erhöhter Blutwerte für zwei Jahre gesperrten Eisschnellläuferin Claudia Pechstein verteidigte Wewer die Vorsicht mit öffentlichen Äußerungen. "Das ist eine Gutachter-Schlacht. Wir waren gut beraten, uns da zurückzunehmen", so Wewer. Zurzeit beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft in München mit dem Thema, "die Auswertungen der Ermittlungen dauern dort an."

"Nur 63 arbeiten so intensiv wie wir"

Nach Anfangsproblemen mit der Gründung im Jahr 2002 sieht sich die NADA mittlerweile auf einem guten Weg. "Wir haben eine Akzeptanz erreicht, von der wir vor drei Jahren noch nicht geträumt hätten", sagte Vorstandsvorsitzender Achim Baumert.

Auch im internationalen Vergleich genieße man einen guten Ruf. "Von den Mitgliedsländern im IOC haben 125 eine Nationale Anti-Doping-Agentur. Nur 63 davon arbeiten so intensiv wie wir", sagte Baumert, der am Donnerstag für vier weitere Jahre als Vorsitzender bestätigt worden war.

Athleten zeigen Verständnis für Kontrollen

Baumert sprach auch von einer verbesserten Zusammenarbeit mit den Athleten. "Sie verstehen, dass wir nicht ihre Gegner sind. Wir sind Partner", so Baumert

Er konstatierte, dass die Umsetzung des neuen WADA-Codes sowie die Meldepflichten die Athleten viel Aufwand kosten würden. Die Agentur verschickt pro Quartal allein 1500 Mails, um Sportler an die Meldepflicht zu erinnern.

Bessere Beziehung zum DFB

Laut Baumert wurden Verträge mit den deutschen Top-Ligen im Eishockey und Handball geschlossen und das Verhältnis zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) verbessert. Aus anfänglich 90 Kontrollen seien hier 500 geworden.

Das Budget der NADA beläuft sich zur Zeit auf 4,5 Millionen Euro. Rund 500.000 Euro davon kommen aus der Wirtschaft. "Ich würde mir wünschen, dass sich Sport, Bund, Länder und Wirtschaft je zu einem Viertel an der Finanzierung beteiligten", sagte Wewer.