Rematch der Box-Dinosaurier

Von Bärbel Mees
Bernard Hopkins (r.) hat eine Kampfbilanz von 50-5-1
© Getty

Aquagymnastik und Walking im Alter ist out, Boxen ist wieder in. Und eine Revanche nach 17 Jahren? Hervorragend! Außerdem: Zab Judah betet, Axel Schulz ist seltsam und Ragosina die Zarin des Boxens. Ring frei für die Boxershorts.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Revanche nach 17 Jahren

Zu alt? Von wegen! Boxen im Alter ist wieder in, denn die Box-Rentner können es nicht lassen. Nach den Urgesteinen Evander Holyfield (47) und Francois Botha (41) steigen auch Bernard Hopkins und Roy Jones Jr. noch immer in den Ring. Vor 17 Jahren kämpften die beiden schon einmal gegeneinander, damals gewann Jones.

Nun will Hopkins die Revanche. Angesetzt ist der Fight der Box-Dinosaurier für den 17. April im Mandalay Bay Hotel in Las Vegas. Und: Es gibt eine Knockout-Klausel. Geht der Kampf über zwölf Runden bekommen beide Boxer 50 Prozent der Einnahmen. Gibt es einen K.o., streicht der Sieger 60 Prozent ein. Der wird vermutlich Hopkins heißen. Nach seinem Sieg gegen Kelly Pavlik ist er in Topform, und auch sein Spitzname ist verheißungsvoll: The Executioner.

Zab Judah todtraurig

Es wird gemunkelt, dass Floyd Mayweather nach dem Theater um die Dopingproben und der Absage von Manny Pacquiao nun gegen Shane Mosley antreten könnte. Der sollte eigentlich gegen Andre Berto kämpfen, doch dem Haitianer steht nach dem Erdbeben in seinem Land der Sinn verständlicherweise nicht nach Boxen.

Kommt der Fight zustande, wäre aber zumindest Einer tief enttäuscht: Zab Judah. Denn der sehnt sich nach einer Revanche für seine Niederlage 2006 gegen den Pretty Boy. "Alles was ich tue, ist für ein Rematch zu beten. Ich bin damals in den Kampf gegangen und wollte unbedingt einen K.o-Sieg. Also war ich nach der sechsten Runde total fertig und müde", sagt Judah auf "eastsideboxing.de".

Amelina Patricia Hedwig Schulz...

Von Axel Schulz hört man nach seinem missglückten Comeback-Versuch vor drei Jahren ja nicht mehr allzu viel. Was nicht schlimm ist. Nun aber meldet er sich mit einer guten Nachricht mal wieder in der Öffentlichkeit zu Wort: Er ist zum zweiten Mal Vater geworden. Das freut auch uns. Glückwunsch also.

Wobei: Über den Namen des Babys lässt sich streiten. Amelina Patricia Hedwig Schulz? Aber der gute Axel war ja schon immer etwas seltsam. Schließlich trug er zur Geburt seiner ersten Tochter und auf seiner Hochzeit das Käppi seines Sponsors. Nun ja...

Ausgebremst!

Nach dem Sieg von Ina Menzer über Ramona Kühne sahen beide Boxerinnen ziemlich mitgenommen aus. Kühne mit einem furchterregenden Cut über der Augenbraue ("Bis zum Knochen ist der tief", sagte der Ringarzt genüsslich) und Menzer mit einem tiefblauen Veilchen. Hinterher wurde viel diskutiert, nicht nur, ob der Abbruch des Kampfes gerechtfertigt war, sondern eben auch über die Handschuhe. Nein, sie waren nicht aus Beton gegossen, sondern mit Rosshaar gepolstert. Wer hätte das gedacht?

Übrigens lamentiert Ramona - The Tigress - Kühne noch immer, dass sie eine Revanche will. Ina Menzer hingegen denkt überhaupt nicht dran. Und Fräulein Menzer tut schließlich, was sie will - obwohl, ein bisschen Einfluss hat auch noch ihr Ehemann: "Giftig wird Ina, wenn sich jemand vordrängelt. Da musste ich sie schon oft bremsen, habe Schlimmeres verhindert", gesteht Denis Moos der "Bild".

Song zur Verteidigung

Für Jürgen Brähmer begann das neue Jahr nicht so gut, denn im Gerichtssaal sprang nun doch kein Sieg für ihn raus. Ganz im Gegenteil: Er wurde der Körperverletzung für schuldig befunden und wandert für 16 Monate ins Gefängnis. Da half wohl auch seine "Walk-In"-Musik nicht.

Brähmers Verteidiger hatte eine seiner Meinung nach geniale Idee und spielte dem Gericht laut "Bild" vor seinem einstündigen Schlussplädoyer Bob Dylans Song "Hurricane" vor.

Darin geht es um den vermutlich zu Unrecht verurteilten Boxer Rubin Carter, der wegen dreifachen Mordes eingebuchtet wurde. So gut war die Idee dann aber wohl doch nicht, denn der Richter ließ sich nicht erweichen.

Zarin des Boxens

Natascha Ragosina wurde von der WIBF zur Weltboxerin des Jahres gekürt. Geehrt wurde sie für ihre Leistung im Ring - nach wie vor ist sie ungeschlagen und zudem amtierende Weltmeisterin in fünf Verbänden - doch Aufmerksamkeit bekommt sie vor allem durch ihr Aussehen und extravagantes Auftreten.

Im Ring steht sie meist mit Kniestrümpfen und Rock, und sich selbst betitelt sie gerne als Zarin des Boxens. Oder sie räkelt sich leicht bekleidet in einschlägigen Magazinen. Eine Anna Kurnikowa des Boxens ist sie dennoch nicht. Schließlich hat sie im Gegensatz zu der Tennisspielerin Erfolg.

Michael Müller neuer DBV-Sportdirektor