Südafrikanischer Verband suspendiert

SID
Die Südafrikanerin Caster Semenya gewann bei der WM in Berlin 2009 Gold im 800-Meter-Lauf
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Nach dem Skandal um Weltmeisterin Caster Semenya hat der Olympische Sportbund Südafrikas SASCOC Konsequenzen gezogen und den kompletten Leichtathletik-Verband suspendiert.

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Südafrikas Olympischer Sportbund SASCOC hat im Skandal um 800-m-Weltmeisterin Caster Semenya am Freitag den kompletten Leichtathletik-Verband suspendiert.

Einen Tag zuvor hatte das South African Sports Confederation and Olympic Comitee bereits Verbandschef Leonard Chuene samt seines Präsidiums abgesetzt, nachdem der Leichtathletikverband ASA zuvor Abbitte für das Fehlverhalten im Fall der 18-Jährigen geleistet hatte.

Fehler im Fall Semenya

"Die Suspendierung gründet darauf, dass die ASA durch ihre Führung Fehler im Fall Caster Semenya gemacht hat", erläuterte die Dachorganisation in einer Pressemitteilung. Man habe die Macht, ihre Mitgliedsverbände "zu überwachen, dirigieren, kontrollieren, verwalten und, falls erforderlich, deren Geschäfte zu leiten".

Bei der Absetzung von Cheune und dessen Präsidiums hatte SASCOC ein Untersuchungsverfahren angekündigt und erklärt, die Verbandsführung habe die ASA, die Leichtathletik, SASCOC und den Sport im allgemeinen in Misskredit gebracht.

Auch Schritte gegen den Weltverband geplant

SASCOC plant auch Schritte gegen den Leichtathletik-Weltverband IAAF, der die Privatsphäre von Caster Semenya verletzt habe. Die IAAF hatte öffentlich gemacht, Testergebnisse von Semenya aus Südafrika und der WM in Berlin hätten ergeben, dass die Läuferin ein Hermaphrodit (Zwitter) sei.

Nach harscher Kritik des Afrikanischen National-Kongresses (ANC), der im Oktober festgestellt hatte, ASA und seine Ärzte müssten nun Verantwortung übernehmen, hatte sich die ASA noch öffentlich entschuldigt.

"Der südafrikanische Leichtathletik-Verband wünscht, öffentlich zu machen, dass er sich bedingungslos entschuldigt bei Caster Semenya und ihrer Familie, dem südafrikanischen Präsidenten und den Südafrikanern für die Behandlung ihres Geschlechtstests und die anschließenden Konsequenzen", hieß es in einem ASA-Statement am Donnerstag.

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