23 Gründe gegen ein erneutes Debakel

Von Florian Regelmann/Alexander Mey
Sebastian Bayer und Ariane Friedrich wollen das Olympiastadion in Berlin zum Kochen bringen
© Getty

Das deutsche Leichtathletik-Team wird bei der WM in Berlin gar nicht so schlecht abschneiden, wie viele Fans vielleicht befürchten. Es gibt zahlreiche Medaillenchancen und mit Ariane Friedrich im Hochsprung die größte Chance auf eine Goldmedaille. SPOX macht den Medaillencheck des DLV-Teams.

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Eine jämmerliche Bronzemedaille. Das war alles, was das DLV-Team bei den olympischen Spielen in Peking einsammelte. Der Tiefpunkt. Nur ein Jahr später die WM im eigenen Land. Gibt es in Berlin etwa schon wieder ein Debakel?

Nein! Die deutsche Leichtathletik ist wieder auf dem aufsteigenden Ast. Zahlreiche junge Talente machen Hoffnung für die Zukunft. Und auch wenn sich einige davon verletzt haben und nicht starten, bleiben noch 13 Medaillenkandidaten übrig.

SPOX stellt Goldhoffnungen, Medaillenkandidaten und Athleten vor, denen entweder die Zukunft gehört, oder die für eine Überraschung gut sind.

Die Goldhoffungen:

Ariane Friedrich (Hochsprung)

Ariane Friedrich, 25 Jahre alt, geboren in Thüringen, ein "stolzes und starkes Lebewesen" - sagt sie selbst von sich. Stolz und stark war sie bei der WM-Generalprobe, dem Istaf in Berlin. Dort sprang sie vor einigen Wochen 2,06 Meter - deutschen Rekord. Aber viel wichtiger noch: Sie schlug ihre große Rivalin um Gold, die Kroatin Blanca Vlasic. Beide Springerinnen sind sehr extrovertiert, Kampfschreie und Siegerposen nach erfolgreichen Sprüngen gehören zum Pflichtprogramm. Beide lieben Psychospielen. Allerdings war Friedrich darin zuletzt oft besser. Vlasic reagiert in Interviews zunehmend genervt, wenn sie auf Friedrich angesprochen wird. Friedrich vs. Vlasic: Nicht nur die größte deutsche Goldchance, sondern sicher auch eine große Show. Eines der prickelndsten Duelle der WM - Prädikat sehenswert!

Entscheidung: Donnerstag, 20. August, 19.10 Uhr

Christina Obergföll (Speerwurf)

Wie kann eine Athletin Goldhoffnung sein, wenn sie nicht einmal deutsche Meisterin geworden ist? Geht, wenn sie so ein Muster an Inkonstanz ist wie zuletzt Christina Obergföll. 62,09 Meter und die Pleite gegen Steffi Nerius bei den deutschen Meisterschaften waren schwach. Auch danach setzte es noch ein paar empfindliche Niederlagen.

Aber da ist auch noch die andere Christina Obergföll, die bei allen Großereignissen der letzten Jahre auf den Punkt da war und Medaillen geholt hat - und die mit 68,59 m und 68,40 m die beiden weitesten Würfe des Jahres gezeigt hat. Wenn in Berlin alles passt, ist Obergföll selbst von der Favoritin Barbora Spotakova aus Tschechien kaum zu schlagen. Wenn nichts passt, kann aber auch der Endkampf schon zu einer großen Hürde werden. Wer weiß schon, was gerade in der Wundertüte drin ist...

Entscheidung: Dienstag, 18. August, 19.25 Uhr

Von Bayer bis Nerius: Die deutschen Medaillenhoffnungen