Werth holt neunten Titel in der Dressur

SID
Isabell Werth holte in ihrer Karriere bereits acht olympische Medaillen
© Getty

Olympiasiegerin Isabell Werth hat in Balve ihre insgesamt neunte deutsche Meisterschaft in der Dressur gewonnen. Zweiter wurde Matthias Alexander Rath vor Ulla Salzgeber.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth ließ der ungewohnt scharfen Kritik am deutschen Verband FN den nächsten Titel folgen: Die Rheinbergerin holte sich in Balve ihre insgesamt neunte deutsche Meisterschaft und wehrte die Angriffe der Reiter-Konkurrenz erfolgreich ab.

Der letztjährige Shooting-Star Matthias Alexander Rath (Kronberg) belegte mit Sterntaler den zweiten Platz. Athen-Team-Olympiasiegerin Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) ritt bei ihrem Comeback mit Herzruf's Erbe auf Rang drei.

"Das war eine rundherum gelungene Vorstellung", sagte Doppel-Weltmeisterin Isabell Werth, die nun für die Kür am Sonntag ebenfalls Favoritin ist. Am Freitag hatte die 39-Jährige bereits im Grand Prix gesiegt.Werth kam auf 78,917 Prozentpunkte und blieb deutlich vor Rath (76,208) und Salzgeber (75,208).

Saisonhöhepunkt EM

Auf dem vierten Platz landete Heike Kemmer (Winsen/Aller), die ebenfalls zufrieden war. "Es gab keinerlei Probleme", sagte die zweimalige Team-Olympiasiegerin, die ihr Top-Pferd Bonaparte gesattelt hatte.

Die ersten vier Paare werden wohl beim CHIO in Aachen Ende Juni die deutsche Mannschaft bilden und haben auch die besten Chancen auf ein Ticket für den Saisonhöhepunkt, die Europameisterschaften im englischen Windsor (25. bis 30. August).

Bei den Springreiterinnen blieb Rebecca Golasch (Kaarst) mit Lassen Peak nach drei Umläufen als einzige Starterin fehlerlos und sicherte sich erstmals den Sieg. Auf den zweiten Platz ritt Anna-Maria Jakobs aus Diemelstadt mit Credo (1 Fehlerpunkt) vor Vorjahressiegerin Eva Bitter (Bad Essen) auf Niels (4).

Scharfe Kritik von Werth

Vor ihrer Glanzleistung im Viereck war Werth auch verbal zu großer Form aufgelaufen. In ungewohnter Schärfe hatte sie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) dafür kritisiert, zur Aufklärung der Doping-Vorwürfe eine externe Kommission zu berufen. "Das ist doch eigentlich die Aufgabe des Verbandes in Warendorf, schließlich sitzen dort hochbezahlte Herren", hatte Werth gesagt.

Fragwürdig sei laut Werth auch, dass FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach den Fragenkatalog für die Kommission vorbereite. Eigentlich sei das die Aufgabe der Kommission. Lauterbach wies die Kritik zurück: "Ich habe die Reiter in einem Brief gebeten, mir Fragen, die sie zum Vorgehen der Kommission haben, zu schicken. Anscheinend haben dies einige falsch verstanden. Den Fragenkatalog erarbeitet natürlich die Kommission selbst."

Im Springen gab es einen Überraschungssieger. Der in Belgien lebende Japaner Taizo Sugitani gewann den Großen Sauerland-Preis. Der Asiate setzte sich mit dem zehn Jahre alten Wallach Avenzio im Stechen mit 33,98 Sekunden ohne Fehler durch.

Auf den zweiten Rang der mit 50.000 Euro dotierten Prüfung kam Sydney-Olympiasieger Jeroen Dubbeldam aus den Niederlanden mit Simon in 34,78 Sekunden ohne Fehler. Platz drei ging an Alois Pollmann-Schweckhorst aus Steinfeld mit Chacco-Blue (0/35,42).

Alle News rund um den Mehrsport