Deutscher Doppelsieg im Kugelstoßen

SID
Petra Lammert eroberte in Turin die Goldmedaille
© Getty

Einen Auftakt nach Maß haben die deutschen Leichtathleten bei der Hallen-EM in Turin hingelegt. Petra Lammert und Denise Hinrichs sorgten für einen Doppelsieg im Kugelstoßen.

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Mit dem Doppeltriumph im Kugelstoßen feierten Deutschlands Leichtathleten ein Jahr nach ihrem Olympiadebakel von Peking einen Traumstart in die 30. Hallen-Europameisterschaften.

Mit 19,66m gewann Petra Lammert (Neubrandenburg) ihr erstes und für ihren Trainer Dieter Kollark das 12. Gold seit der Wende bei internationalen Meisterschaften. Silber holte Aufsteigerin Denise Hinrichs (Wattenscheid), die im letzten Versuch den Sieg mit 19,63m nur knapp verfehlte. Bronze ging mit 18,71m an die Rumänin Anca Heltne.

"Diesen Auftakt haben wir uns gewünscht", meinte Herbert Czingon, der nach Olympia zusammen mit dem für den Laufbereich zuständigen Rüdiger Harksen Cheftrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) wurde. Beide hoffen, dass das 38-köpfige Team in den 26 Entscheidungen noch mindestens vier weitere Medaillen gewinnt.

Lammert: "Das ist der Hammer"

"Das ist der Hammer, ich bin sprachlos. Am Vortag wurde noch einmal mein Ellbogen punktiert, den ich mir vor Olympia verletzt hatte, das hat den Druck im Gelenk deutlich reduziert", meinte Petra Lammert, die ihre neue Hallen-Bestleistung im Freien (20,04m) bisher nur vier Mal übertreffen konnte. Bereits im ersten Versuch sorgte sie drei Tage nach dem 25. Geburtstag für dieses schöne Geschenk.

"Das 12. Gold hatte ich eigentlich 2008 bei Olympia mit Franka Dietzsch im Diskuswerfen geplant. Aber so ist der Sport", meinte Trainer Kollark, der bis zuletzt Attacken von Denise Hinrichs erwartete.

"Ich hatte zwar die beste Serie, aber am Ende zählt die beste Weite", meinte die 21 Jahre alte Mecklenburgerin, die sich in eineinhalb Jahren unter Miroslaw Jasinksi von 18,06 auf 19,63m steigern konnte.

Der Wattenscheider Coach hatte zuvor mit Oliver-Sven Buder Gold bei EM und Hallen-EM sowie zweimal WM-Silber im Kugelstoßen errungen sowie mit Diskuswerfer Michael Möllenbeck zweimal WM-Bronze.

Ariane Friedrich wird rechtzeitig fit

Mittlerweile scheint auch die Weltranglisten-Erste Ariane Friedrich startklar zu sein für das Gold-Duell im Hochsprung. "Es wird täglich besser. Sie fühlt sich körperlich wohl und kann trainieren", erklärte Teamarzt Dr. Helmut Schreiber. Auch Trainer Günther Eisinger gab sich vor der Qualifikation am Samstag zuversichtlich: "Aber ein bisschen Substanz hat die Halsentzündung gekostet. Es wird nun am Sonntag im Finale sehr schwer gegen Blanka Vlasic."

Von fünf deutschen Hürdenläufern erreichte nur Nadine Hildebrand das Finale. Der deutschen Meisterin von Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg reichten 8,14 Sekunden, um als Vierte in den Endlauf am Abend einzuziehen. Dagegen scheiterte Carolin Nytra (LT Bremen) trotz deutscher Jahresbestzeit von 8,05 Sekunden nach einem Strauchler an der fünften Hürde ganz knapp.

Als Fünfter in 7,70 schied Willi Mathiszik aus, als Siebter nach schwachem Lauf in 7, 79 sein Leipziger Klubkamerad Erik Balnuweit und durch einen Sturz an der letzten Hürde aus zweiter Position heraus Helge Schwarzer (Hamburg), der im Vorlauf in 7,66 seine Bestzeit egalisierte hatte.

Relativ gut starteten die deutschen Fünfkämpferinnen. Sonja Kesselschläger (Neubrandenburg) und Christine Schulz (Leverkusen) liefen über 60m Hürden jeweils 8,51 Sekunden. Kesselschläger verspielte dann wohl ihre Medaillenchance, als sie im Hochsprung mit 1,68m 16 Zentimeter unter ihrer Bestleistung blieb und auf Rang 14 zurückfiel. Schulz war nach 1,77m in Abwesenheit elticher europäischer Asse Fünfte.