Steiner und Steffen gefeiertes Duo

SID
Die glücklichen Gewinner: Matthias Steiner und Britta Steffen
© Getty

Bei Olympia in Peking eroberte Matthias Steiner die Herzen der Sportfans, als er nach dem Goldtriumph wie ein Kind weinte und immmer wieder das Bild seiner 2007 tödlich verunglückten Frau Susann küsste. Am Sonntag wurde der Chemnitzer in Baden-Baden als erster Gewichtheber zu Deutschlands Sportler des Jahres gekürt.

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Bei der seit 1947 stattfindenen Wahl dominierte bei den Frauen Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen (Berlin) als 19. Schwimmerin.

Mannschaft des Jahres wurde ebenfalls nach Gold in Peking das Hockey-Nationalteam der Männer.

"Dieser Preis macht mich wahnsinnig stolz", meinte ein ergriffener Matthias Steiner, den die meisten der 1350 Sportjournalisten bei der 62. Umfrage der Internationalen Sportkorrespondenz (isk) auf Platz eins gesetzt hatten.

Im Kurhaus von Baden-Baden erntete der gebürtige Österreicher, der nach Ärger mit seinem Verband im Januar 2008 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hatte, den verdienten Applaus von 750 geladenen Gästen.

Steiner vor Boll und Frodeno

Steiner versprach auch im Hinblick auf Olymia 2012 in London, er wolle jetzt "wie ein Idiot" trainieren. Mit 3665 Punkten lag der Chemnitzer Superschwergewichtler klar vor Tischtennis-Ass Timo Boll (Gönnern/2383), Peking-Zweiter mit dem Team, und Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken/1647).

Vierter wurde - wie in der Teamwertung mit den Vielseitigkeitsreitern - Doppel-Olympiasieger Hinrich Romeike (Nübbel/Schleswig-Holstein), nur Achter Turn-Weltmeister Fabian Hambüchen (Niedergirmes), der im Vorjahr gesiegt hatte und bei Olympia Bronze gewann.

"Eine solche Auszeichnung ist eine große Ehre, aber es gibt nichts, was mich jetzt über andere stellt", meinte Britta Steffen angesichts der vielen anderen Olympiasieger, die auf hinteren Plätzen landeten. Die Berlinerin dominierte vier Monate nach ihrem Doppeltriumph über 50 und 100m Freistil noch klarer als Steiner.

Steffen verweist Heidemann und Neuner auf die Plätze

Mit 3683 Punkten lag die 25-Jährige vor Degen-Olympiasiegerin Britta Heidemann (Leverkusen/2076) und Biathletin Magdalena Neuner (Wallgau/1545), Siegerin des Vorjahrs. Vierte wurde Lena Schöneborn (ebenfalls Berlin) nach ihrem Peking-Gold im Modernen Fünfkampf.

Nach 16 Jahren gewannen die Hockey-Männer als Nachfolger der Handball-Weltmeister wieder die Teamwertung, lagen dabei mit 3381 Punkten eindrucksvoll vor den Fußballern von 1899 Hoffenheim (2467), die als Bundesliga-Aufsteiger gleich Herbstmeister geworden waren, und dem Tischtennis-Nationalteam der Männer mit Boll (1494).

DFB-Elf nur Siebter

Nur Siebter wurde die Fußball-Nationalmannschaft der Männer (819) trotz ihres zweiten Platzes bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz.

Die Frauen (378), die als Weltmeister Olympiadritter geworden waren, landeten nur auf Rang zwölf.

In der Einzelwertung war Renate Lingor (Frankfurt) als einzige Fußballerin platziert, bei den Männern fand sich niemand aus dem Team von Bundestrainer Joachim Löw unter den ersten 20.

Das Sportjahr 2008 im SPOX-Rückblick