Lange wird Disziplintrainer Schwimmen beim DSV

SID
Dirk Lange ist neuer Disziplintrainer Schwimmen beim DSV
© Getty

Neuer Disziplintrainer Schwimmen des DSV ist Dirk Lange. Zuletzt war der 45-Jährige als Chef-Coach in Südafrika tätig, zuvor arbeitete Lange am Olympiastützpunkt in Hamburg.

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Der neue Bundestrainer ist da, doch die deutschen Schwimm-Stars bleiben fern.

Das Kurzbahn-Weltcupfinale in Berlin am Wochenende taugt aufgrund der Absagenflut vieler Top-Athleten wie Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen kaum zum ersten Beschnuppern.

Dennoch hat Dirk Lange als neuer Disziplintrainer Schwimmen beim DSV mit hohen Ansprüchen bereits eine Duftmarke gesetzt.

Lange nicht überall willkommen

"Ich bin ein Freund von ausländischen Trainingseinflüssen und von hoher Leistungsbereitschaft über hohe Normen und Kriterien. Außerdem fordere ich Wettkampfhärte und Siegermentalität", sagte Lange bei seiner Vorstellung in Berlin und ergänzte: "Das Boot Richtung Olympia 2012 in London ist bereits unterwegs. Ich bin jetzt einer der Steuermänner und will aus dem Boot ein Speedboot machen."

Die Verpflichtung von Lange, der zuletzt als Chefcoach in Südafrika tätig war und davor bis Dezember 2004 am Olympiastützpunkt in Hamburg gearbeitet und unter anderem Sandra Völker in die Weltspitze geführt hatte, ist jedoch nicht ohne Risiko für den DSV.

Lange gilt als gradlinig und konfrontationsfreudig. Auch innerhalb des Teams scheinen sich die Geister an Lange zu scheiden. Bereits vor dessen Ernennung hatte Thomas Rupprath gesagt, dass einige Athleten "ein persönliches Problem" mit Lange haben würden.

"Denkanstöße in alle Richtungen"

Der neue Leistungssportdirektor Lutz Buschkow betonte jedoch, dass "in der aktuellen Situation Denkanstöße in alle Richtungen" notwendig gewesen seien: "Dirk wird sein Wissen in die Teamarbeit miteinbringen."

Zudem stellte Buschkow dem DSV-Trainer des Jahres 1999 eine Beförderung zum Chef-Bundestrainer in Aussicht, der weiterhin gesucht wird: "Bei mir haben alle Mitglieder des Kompetenzteams die Chance, mit guten Leistungen höhere Positionen einzunehmen."

Seinen Einstand gibt Lange beim Weltcupfinale in Berlin. Allerdings werden viele deutsche Top-Schwimmer fehlen.

Die Berlinerin Steffen, die am Sonntag ihren 24. Geburtstag feiert, hat sich aus privaten und auch sportlichen Gründen gegen einen Auftritt in ihrer Heimatstadt entschieden. "Ich bin Olympiasiegerin und habe einen gewissen Anspruch an meine Leistung", sagte Steffen, deren nächstes Ziel die WM-Qualifikation im Juni ist.

Innerhalb des Verbandes haben die vielen Absagen für Verärgerung gesorgt. In Zukunft werde die Teilnahme beim Weltcup wieder verpflichtend gelten, kündigte Buschkow an.

Buschkow hatte die fehlende Wettkampfhärte der deutschen Athleten als einen Grund für das schwache Abschneiden bei Olympia ausgemacht.

Biedermann und Meeuw halten deutsche Fahne hoch

Von den deutschen Top-Schwimmern halten Europameister Paul Biedermann und der ehemalige Europarekordler Helge Meeuw die Fahnen hoch. "Ich habe anderthalb Monate nichts gemacht. Aber ich profitiere noch vom harten Training vor Peking", sagte der Olympia-Fünfte Biedermann.

Zudem kann sich der neue Bundestrainer ein Bild über den deutschen Perspektivkader für Olympia 2012 machen. Aus diesem stach zuletzt der erst 19 Jahre alte Darmstädter Marco Koch heraus, der am vergangenen Dienstag einen deutschen Rekord über 200m Brust aufgestellt hatte.

Im Kampf um den Gesamtsieg kann jedoch kein Deutscher mehr eingreifen.

Beste Chancen auf einen großen Zahltag haben Langes ehemaliger Schützling Cameron van der Burgh aus Südafrika sowie bei den Frauen die Australierin Marieke Guehrer.

Die Weltcupgewinner erhalten eine Siegprämie über 100.000 Dollar. Zudem wird in Berlin die beste Leistung mit einem Auto im Wert von 30.000 Euro belohnt. Für jeden Weltrekord gibt es zusätzliche 10.000 Euro.

DSV-Team ohne Britta Steffen