Joe Calzaghe schlägt Roy Jones jr.

Von SPOX
Joe Calzaghe verpasst Roy Jones jr. in der siebten Runde einen Cut
© Getty

Supermittelgewichts-Weltmeister Joe Calzaghe krönte seine Karriere mit einem einstimmigen Punktsieg über Roy Jones jr. im New Yorker Madison Square Garden und bleibt damit im 46. Profikampf ungeschlagen.

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Es sollte die Wiedergeburt des großen Roy Jones jr. werden, doch es wurde der große  Tag im Leben von Joe Calzaghe. Der Supermittelgewichts-Weltmeister gewann den Halbschwergewichts-Titel des Ring Magazines gegen Roy Jones jr. im Madison Square Garden einstimmig nach Punkten. Damit bleibt der 36-Jährige auch in seinem 46. und wahrscheinlich letzten Profi-Kampf ungeschlagen.

"Ich habe in diesem Jahr zwei Legenden geschlagen: Bernard Hopkins und Roy Jones jr. Ich bin zu ihnen in die USA gekommen und habe das Risiko auf mich genommen", sagte Calzaghe nach dem Kampf stolz. Nach zwölf Runden lag der Waliser auf den Punktzetteln aller drei Punktrichter klar mit 118:109 in Front.

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Calzaghe in Runde eins am Boden

Doch so einseitig wie das Ergebnis vermuten lässt, war es anfangs keineswegs. Bereits in der ersten Runde schlug Jones Calzaghe mit einem linken Haken und einer krachenden Rechten zu Boden und erinnerte dabei an seine Glanzzeit in den 90er Jahren.

Auch in Runde zwei und drei landete der 39-Jährige immer wieder harte Treffer. Doch mit zunehmender Kampfdauer baute Jones in Sachen Schnelligkeit ab, während Calzaghe wie schon bei seinem Sieg gegen Hopkins im Frühjahr einen Schlaghagel nach dem anderen abfeuerte.

In Runde sieben fügte er Jones mit einem Rechtshaken einen Cut über dem Auge zu, den dieser bis Ende des Kampfes nicht in den Griff bekam. Das brachte Calzaghe auf die Siegerstraße.

"Er hat mich gleich in der ersten Runde wirklich hart getroffen. Ich habe es nicht kommen sehen. Aber ich bin wie ein großer Champion zurückgekommen. Ich wusste, dass ich mir seinen Respekt für meine Schläge erst erarbeiten muss. Das habe ich bei Gott getan", so Calzaghe.

Jones: "Cut war ausschlaggebend"

Ein enttäuschter Jones suchte derweil nach Gründen für seine vierte Niederlage in den letzten sieben Kämpfen. "Der Knackpunkt war, dass er mir den Cut zugefügt hat. Ich konnte auf dem linken Auge nichts mehr sehen. Ich war schockiert, denn ich hatte noch nie zuvor einen Cut. Seine Schläge waren härter als ich dachte. Ich habe zwar mein Bestes gegeben. Aber er war heute einfach besser und hat verdient gewonnen", sagte der Pensacola Express und haderte mit seinem Schicksal.

"Als ich ihn in der ersten Runde am Boden hatte, konnte ich mich nicht entscheiden, was ich nun tun sollte. Einerseits wollte ich nachsetzen und dann auch wieder nicht. Ich habe mich dann zu sehr verausgabt und den Faden verloren."

Jones lässt Zukunft offen

Wie beeindruckend Calzaghes Sieg gegen die Legende Jones war, macht vor allem die Statistik deutlich. Der Pride of Wales hatte am Ende 985 Schläge auf seinem Konto, wovon satte 344 ihr Ziel fanden. In keinem seiner Kämpfe zuvor wurde Jones, der nun einen Rücktritt in Betracht zieht, häufiger getroffen.

"Ich weiß noch nicht, wie es weitergehen wird. Ich habe für diesen Kampf so hart gearbeitet. Ich weiß es einfach nicht."

Rückkampf für Hopkins?

Calzaghe, der im Vorfeld des Duells eigentlich sein Karriereende angekündigt hatte, schloss eine Fortsetzung seiner Karriere nicht aus. "Lasst mich doch erst einmal diesen Sieg genießen, ehe ich an einen anderen Kampf denke", sagte er.

Als potenzieller Gegner stünde bereits Bernard Hopkins in den Startlöchern. Der Ex-Champion, der sich im April nur durch Split-Decision geschlagen geben musste, hofft auf seine zweite Chance. Vielleicht aber vergeblich.

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