Doping-Jäger Franke zeigt Springstein an

SID
Springstein wurde wegen Körperverletzung und versuchter Körperverletzung angezeigt
© Getty

Der Heidelberger Doping-Jäger Werner Franke hat den früheren Leichtathletik-Trainer Thomas Springstein angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg prüft den Fall.

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Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat den Eingang der Anzeige des Heidelberger Doping-Jägers Werner Franke gegen den ehemaligen Leichtathletik-Trainer Thomas Springstein bestätigt.

Sie liege seit 4. November vor, erklärte eine Justizsprecherin: "Wir prüfen den Fall gerade." Das dauere mindestens einen Monat.

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Körperverletzung angezeigt

Franke hat den 50-jährigen Springstein wegen Körperverletzung und versuchter Körperverletzung angezeigt. Im ersten Magdeburger Dopingprozess im März 2006 war Ex-Trainer Springstein bereits wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und Weitergabe von Dopingmitteln an Minderjährige zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Grundlage des Urteils waren damals die Aussagen der Sprinterin Anne-Kathrin Elbe, die von Springstein Andriol mit dem Wirkstoff Testosteron-Undecanoat erhalten hatte. Sie nahm das Präparat jedoch nicht ein, sondern gab es stattdessen an den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) weiter.

Zehn Jahre Haft möglich

Auf der Grundlage eines Deals zwischen Gericht, Verteidigung und Staatsanwaltschaft wurden damals sieben von acht Anklagepunkten gegen Springstein eingestellt, weil sie nicht zu einer höheren Gesamtstrafe geführt hätten. Maximal wären zehn Jahre Haft möglich gewesen.

Laut Frankes Anwalt Michael Lehner habe der Deal jedoch nicht den Tatbestand der Körperverletzung kassieren können, den Franke nun angezeigt hat. "Es gibt noch sechs Opfer auf einer ähnlichen Ebene wie Anne-Kathrin Elbe", sagt der Molekularbiologe.

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