Bundestrainer Becker will Ahlmann Chance geben

SID
Otto Becker übernimmt ab dem 1. Januar 2009 das Amt des Springreit-Bundestrainers
© Getty

Der künftige Springreiter-Bundestrainer Otto Becker hat eine Rückkehr des gesperrten Christian Ahlmann in die deutsche Nationalequipe nicht ausgeschlossen.

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"Wenn er seine Sperre verbüßt hat und die Leistung bringt, möchte ich gerne wieder mit ihm zusammenarbeiten. Er ist ein sehr guter Reiter, der sich über Jahre für Deutschland eingesetzt hat", sagte der 49-Jährige in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt".

Ahlmann ist vom Welt-Reiterverband (FEI) für vier Monate bis zum 18. Dezember für alle Turniere gesperrt worden, weil bei seinem Pferd Cöster bei den Olympischen Reiterspielen in Hongkong Capsaicin festgestellt worden war.

Einspruch beim CAS

Gegen das Urteil legte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) am Dienstag Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof CAS ein. Die FN hält die Strafe für zu milde. Sie hatte den 33-Jährigen aus Marl für zwei Jahre aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen.

Zum Vorgehen seines Verbandes wollte sich Becker nicht äußern. Auch Ahlmanns Ankündigung, möglicherweise künftig für ein anderes Land zu starten, kommentierte er nicht.

Becker plädiert für Modernisierung des Regelwerks

"Ich finde es nur unglücklich, dass ein neues Urteil gefällt wird, wenn Ahlmann schon wieder startet", sagte der Mannschafts-Olympiasieger von 2000. Vom 18. Dezember an könne Ahlmann wieder reiten, "aber beim CAS gibt es noch nicht einmal einen Verhandlungstermin".

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Becker plädierte in Sachen Doping dafür, das Regelwerk zu modernisieren. "Wir müssen den Spagat schaffen, dass wir die Pferde auch noch medizinisch betreuen können, ohne dass man in den Bereich der Leistungsbeeinflussung vorstößt. Das ist Aufgabe von Experten wie Tierärzten und Wissenschaftlern in Zusammenarbeit mit dem Verband", meinte er.

Becker ab 2009 Nachfolger von Gravemeier

Becker tritt am 1. Januar die Nachfolge von Kurt Gravemeier an, der nach der Olympia-Pleite der deutschen Springreiter seinen Posten räumen muss.

"Das grobe Konzept steht. Wir waren in den letzten Jahren sehr erfolgreich, wir müssen nur die Schwachstellen verbessern", meinte Becker.

Er wolle den Kader offen gestalten. "Wer aktuell gut ist, wird berücksichtigt." Parallel dazu würde eine Perspektivgruppe von jungen Reitern an die Spitze herangeführt werden: "Viele unserer erfolgreichen Reiter sind schon über 40. Da müssen wir vorbeugen."