Zabel verpasst Sieg bei Deutschland-Rennen

SID
Radsport, Zabel
© dpa

Am Ende fehlten wieder einmal nur wenige Zentimeter: Erik Zabel hat in seinem letzten Rennen in Deutschland den Sieg nur knapp verpasst.

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Im Massensprint zog Zabel beim Münsterland-Giro wie so oft in den vergangenen Jahren gegen die jüngere Konkurrenz den Kürzeren. Nach 209,8 Kilometern trennte ihn weniger als eine Radlänge von Sieger Andre Greipel (Team Columbia) und damit auch vom ersehnten Erfolg zum Karriereende.

"Es war ein besonderer Tag für mich heute", sagte der gerührte Zabel dennoch und fügte an seine Fans gerichtet hinzu: "Ich gehe als Freund von euch."

Schulterklopfer, Glückwünsche und Küsschen begleiteten Zabels letzten Gang auf das Siegerpodium bei einem deutschen Straßenrennen.

Zabel erfolgreichster deutscher Radprofi

Als erfolgreichster deutscher Radprofi feierte er im Trikot von Telekom, T-Mobile und Milram 201 Profisiege, hielt sich 16 Jahre in der Weltspitze, nahm 14 Mal an der Tour de France teil und gewann bisher unerreichte sechs Grüne Trikots. Doch im vergangenen Jahr kam die Beichte, "eine Woche Epo" probiert zu haben.

Die Zweifel gehören seither zu Zabels Laufbahn ebenso hinzu wie so manch kurioser Moment: Mitten im Zielsprint einer Tour-Etappe 1999 rutschte Zabel aus dem Pedal. Er steuerte sein Rad nur auf dem Oberrohr sitzend artistisch ins Ziel.

Weniger Glück hatte er ein Jahr später, als ihn ein wild gewordenes Pony beim Frühjahrsklassiker Gent-Wevelgem unsanft vom Rad holte. Zabels Kommentar: "Ich dachte, mich tritt ein Pferd."

Letztes Rennen bei Paris-Tours

International beendet Zabel seine lange Karriere, die zu DDR- Zeiten begann, am 12. Oktober beim französischen Klassiker Paris-Tours. Unter dem Hallendach sollen noch mindestens vier Sechs-Tage- Rennen folgen, ehe er Markenbotschafter für einen Radversender und einen Sportbrillenhersteller wird.

Eine Rückkehr in den Radsport in leitender Position will Zabel nicht ausschließen. An ein Comeback im Sattel glaubt sein Kumpel Rolf Aldag indes nicht: "Erik wird nicht mehr wie Armstrong zurückkehren, dafür ist schon ein bisschen zu alt."

Lob gab es auch von altem Teamkollegen Jan Ullrich: "Erik hat mit uns diesen Radsportboom ausgelöst. Ich ziehe meinen Hut vor ihm, er wird ein großes Loch reißen."