Showdown des schnellsten Sprint-Trios der Welt

SID
Schnell, schneller, Usain Bolt! Weltrekord über die 100 m
© Getty

Das Golden-League-Finale in Brüssel wird zum letzten "Bolter-Abend" der Saison und zum Showdown des schnellsten Sprinter-Trios der Welt.

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"Nun ist da mehr Druck für mich, doch ich werde mein Bestes geben", sagte Weltrekordler Usain Bolt vor dem mit Hochspannung erwarteten Dreikampf mit Asafa Powell und Tyson Gay am 5. September um 20.25 Uhr vor 50.000 Zuschauer im ausverkauften König-Baudoin-Stadion in Brüssel. "Ich hoffe, an meine persönliche Bestleistung heranzukommen."

Powell will Mega-Rekord

Der 22-jährige Jamaikaner war bei den Olympischen Spielen in Peking in der Fabelzeit von 9,69 Sekunden zu Gold gerast, doch beim Leichtathletik-Meeting in Lausanne war sein Landsmann Powell nur um 3/100 Sekunden langsamer.

"Ich habe mir einmal vorgenommen, meine Bestzeit auf 9,65 zu drücken. Nun müssen es wohl 9,60 sein, wenn ich länger die Nummer 1 sein will", meinte Powell.

Für Bolt, der in Zürich die 100 Meter in 9,83 und in Lausanne über 200 Meter 19,63 Sekunden gerannt war, wird es das letzte Rennen vor der Rückkehr auf die Karibikinsel sein.

Hauskauf nach Saisonende

"Ich habe bereits das Größte hinter mir, aber es wäre nicht schlecht, die Saison als Gewinner zu beenden", sagte Bolt.

"Es würde mir nichts ausmachen, den Weltrekord nicht mehr zu haben, denn die drei Olympia-Goldmedaillen bedeuten mir alles." Alle drei Olympiasiege (100, 200 und 4 x 100 Meter) hatte er in Weltrekordzeit gewonnen.

"Es war eine großartige Saison, und es wird hart werden im nächsten Jahr", meinte Bolt, der nach Brüssel Urlaub machen und sich ein Haus kaufen will.

Außenseiter Gay

Wenig Hoffnung auf einen wirklich schnellen Auftritt im Windschatten der "Jamaika-Connection" hat nach einer verkorksten Saison Doppel-Weltmeister Tyson Gay.

"Ich denke nicht, dass ich stark genug bin, um wirklich konkurrenzfähig mit diesen Jungs zu sein", bekannte der US-Amerikaner, der nach seiner Oberschenkelverletzung bei den US-Trials im Juli nicht topfit geworden war.

In Peking erreichte er nicht einmal das Finale über 100 Meter; in Gateshead kam Gay über die doppelte Distanz nicht über 20,26 Sekunden hinaus.

Wer holt den Jackpott?

Während die drei Sprinter - angeführt von "Gold-Bolt" - schon durch die Antrittsgelder im Eiltempo zu Dollar-Millionären geworden sind, hoffen zwei Athletinnen auf den Jackpot.

800-Meter-Olympiasiegerin Pamela Jelimo aus Kenia und die Kroatin Blanka Vlasic (Hochsprung) haben als einzige jeweils fünf Golden-League-Meetings gewonnen. Sollten beide auch in Brüssel siegen, müssten sie sich eine Millionen Dollar (rund 690.000 Euro) teilen.

Während die 18-jährige Jelimo in Zürich noch genug Energie hatte, um in 1:54,01 Minuten am 25 Jahre alten Weltrekord der Tschechin Jarmila Kratochvilova (1:53,28) zu kratzen, wirkte Weltmeisterin Vlasic zuletzt sehr müde.

Dies kann die Chance für Ariane Friedrich sein. Nach ihrem enttäuschenden siebten Platz bei den Peking-Spielen und einer behobenen Blockierung eines Rückenwirbels könnte die 2,03-Meter-Springerin aus Frankfurt/Main ihrer Dauerrivalin Blanka Vlasic den großen Zahltag vermiesen.