Österreicher Kohl zu Silence-Lotto   

SID
Tour-Bergkönig Bernhard Kohl wird demnächst für das belgische Team Silence-Lotto in die Pedale treten
© Getty

Der nach seinem Tour-Erfolg als Nationalheld gefeierte österreichische Radprofi Bernhard Kohl wird ab der kommenden Saison für das Team Silence-Lotto fahren.

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Der Gesamt-Dritte und Gewinner des Bergtrikots der vergangenen Frankreich-Rundfahrt unterschrieb beim belgischen Rennstall einen Vertrag für drei Jahre, gab der 26-Jährige in Wien bekannt.

Sein bisheriges Team Gerolsteiner zieht sich am Jahresende aus dem Rennsport zurück. "Für meine sportliche Zukunft ist das Gesamtpaket Silence-­Lotto die beste Mannschaft", teilte Kohl auf seiner Homepage mit.

Keine Kapitänsrolle

Ob Kohl bei seinem neuen Team die Kapitänsrolle übernehmen wird, ist aufgrund der starken internen Konkurrenz mit dem zweimaligen Tour-Zweiten Cadel Evans unwahrscheinlich.

Der Sportliche Leiter Marc Sergeant bestätigte Evans als Nummer eins, doch Kohl gab sich kämpferisch: "Wer von uns beiden schlussendlich der Stärkere ist, wird sich zeigen." Langfristig soll der junge Niederösterreicher aber als Kapitän im Team aufgebaut werden. "Man muss an die Zukunft denken. Cadel ist schon 32", betonte auch Teamchef Geert Coeman.

Mit Evans und Kohl fahren bei Silence-Lotto nun der Zweite und Dritte der vergangenen Tour de France in einem Team. Ganz klares Ziel für die kommende Saison sei der Gesamtsieg bei der "Großen Schleife". "Die ganze Mannschaft hat alles der Tour untergeordnet. Das war für mich ausschlaggebend", erklärte Kohl in Wien.

Ziel: Toursieg

Der Bergspezialist hatte nach eigenen Angaben fünf bis sechs Angebote zur Auswahl. "Es war eine Entscheidung, ob ich alleine Kapitän sein oder ein starkes Team haben will", sagte Kohl. Für ihn und seine Weiterbildung sei sein neues Engagement sehr wichtig, er könne sehr viel von Evans lernen.

"Mein Ziel ist es, in zwei oder drei Jahren die Tour de France zu gewinnen", sagte Kohl. Eigentlich sei er seinen eigenen Karriereplänen weit voraus, doch Ziele veränderten sich mit den Erfolgen.

Der Vertrag von Kohl läuft 2011 aus, auch wenn die Teamleitung den Österreicher offenbar gerne länger verpflichtet hätte. 2003 hatte der Rennfahrer beim Nachwuchsteam von Rabobank angeheuert, wechselte 2005 für zwei Jahre zu T-Mobile und 2007 zu Gerolsteiner. Das letzte Rennen für den aus dem Radsport scheidenden Mineralwasser-Hersteller bestreitet Kohl bei "Rund um die Nürnberger Altstadt".