Powell gewinnt 100 Meter in 9,72 Sek

SID
Leichtathletik, Grand Prix, Lausanne
© Getty

Die beiden schnellsten Männer der Welt liefen getrennt erneut allen davon: Asafa Powell rehabilitierte sich mit der zweitschnellsten je gelaufenen Zeit von 9,72 Sekunden über 100 Meter für seine bittere Olympia-Niederlage und Usain Bolt spielte erneut mit der Konkurrenz.

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Er "trabte" über 200 Meter locker in 19,63 Sekunden ins Ziel. Beim Super Grand Prix in Lausanne erzielte der dreimalige Olympiasieger von Peking bei 0,9 Meter pro Sekunde Gegenwind die viertschnellste Zeit über die 200 Meter.

Wenn er nicht erneut vor dem Ziel das Tempo deutlich herausgenommen hätte, wäre Bolt noch näher an seinen in Peking aufgestellten Weltrekord von 19,30 Sekunden herangekommen.

Bolt nicht am Maximum

"Ich lief gegen Ende des Rennens nicht am Maximum, weil die Saison zu Ende geht. Es ist wichtiger für mich, die Rennen zu gewinnen, als eine gute Zeit zu laufen", sagte er.

Asafa Powell zeigte ohne den Druck eines großen Wettkampfes wieder sein wahres Leistungsvermögen. In 9,72 Sekunden verfehlte der Olympia-Fünfte bei nur minimaler Windunterstützung von 0,2 Metern pro Sekunde Bolts ebenfalls in Peking aufgestellte Bestmarke gerade einmal um 3/100 Sekunden.

"Nach all meinen Problemen in diesem Jahr bin ich zufrieden mit meiner Leistung. Es ist großartig, einen persönlichen Rekord zu erzielen", sagte er. Hinter Powell kam der Olympia-Dritte Walter Dix (USA) in 9,92 Sekunden ins Ziel. Dritter wurde Nesta Carter (Jamaika/9,98).

Robles nur Zweiter

Weitere Glanzlichter am Genfer See setzten 400-Meter-Olympiasieger LaShawn Meritt in 43,98 Sekunden und Weltmeisterin Maryam Yusuf Jamal (Bahrain) über die 1500 Meter in 3:59,84 Minuten.

Eine Schlappe kassierte der Olympiasieger über 100 Meter Hürden: Dayron Robles (Kuba) musste sich in 13,17 Sekunden David Oliver (USA/13,02) geschlagen geben.

Ebenfalls eine Niederlage musste die Olympia-Dritte Christina Obergföll einstecken. Die Speerwerferin aus Offenburg belegte mit 63,79 Metern nur Platz drei. "Bei mir war heute ganz stark die Luft raus, ich war platt", sagte sie.

Nerius knapp geschlagen

Den Wettkampf gewann die Olympia- Zweite Maria Abakumowa (Russland) mit mäßigen 66,09 Metern vor der Leverkusenerin Steffi Nerius, die auf 64,47 Meter kam. Olympiasiegerin Barbora Spotakova (Tschechien) kam mit 62,24 Meter nur auf Platz vier und bekannte: "Mental fühle ich mich müde."

Obergföll hatte bei den Spielen von Peking vor zwei Wochen die einzige Medaille der deutschen Leichtathleten geholt. In Lausanne belegten die Leverkusener Youngster Linda Stahl (61,90) Katharina Molitor (58,43) die Plätze fünf und sieben.

Lobinger enttäuscht

Die anderen deutschen Teilnehmer konnten keine Akzente setzen. Stabhochspringer Tim Lobinger (München) kam beim Sieg von Jewgeni Lukjanenko (Russland/5,75) nur auf 5,45 Meter.

Alexander Straub (Filstal/5,60) kam immerhin auf Platz drei. Arne Gambius (Tübingen) lief über 3000 Meter in 8:10,54 Minuten als Siebter hinterher.