"Einfach ein geiles Rennen"

SID
Bradl, Motorrad, WM, GP, Japan
© Getty

Die Fäuste in den Himmel gereckt, das Siegerpodest liebkost: Das Jubel-Ritual war bei Valentino Rossi und Stefan Bradl gleich, der Anlass aber verschieden.

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Während Rossi mit seinem achten Saisonerfolg in der Königsklasse MotoGP seinen achten Motorrad-WM-Titel beim Großen Preis von Japan in Motegi perfekt machte, feierte Bradl in der Achtelliterkategorie seinen zweiten Grand-Prix-Sieg - und plötzlich ist auch für ihn der WM-Titel noch machbar.

Bradl zeigte ein perfektes Rennen, leistete sich keinen Fehler, kämpfte verbissen und wurde belohnt. "Dieser Sieg ist noch schöner als der in Brünn, weil ich mich hier mit den anderen duellieren musste. Jetzt ist alles denkbar", sagte Bradl freudestrahlend.

Noch größer war der Jubel in der Yamaha-Box von Valentino Rossi. Mit seinem fünften Sieg hintereinander machte der Italiener bereits vorzeitig alles klar. Es war sein 70. Erfolg in der Königsklasse.

Bradl attackiert von Beginn an

"Jeder Titel ist etwas besonderes, aber der jetzige hat einen hohen Stellenwert, weil ich und das Team dafür besonders hart gearbeitet haben", sagte Rossi, der wie immer nach einem großen Erfolg den Zuschauern eine Extra-Show in der Auslaufrunde bot.

In der 250 ccm- Klasse gewann WM-Spitzenreiter Marco Simoncelli (Italien), der mit 32 Punkten Vorsprung kurz vor dem Gewinn seines ersten WM-Titels steht.

"Es war einfach ein geiles Rennen", sprudelte es aus Stefan Bradl nur so heraus. Er hatte sich nach dem zweiten Platz im Qualifikationstraining seine Strategie zurechtgelegt. "Ich wollte von Beginn an voll reinhalten. Ich wollte versuchen, wegzufahren, aber das ist mir nicht ganz gelungen", sagte der Aprilia-Pilot.

In der zweiten Runde übernahm er die Führung und gab diese erst acht Runden später wieder ab. Dann beobachtete er seine unmittelbaren Kontrahenten Mike di Meglio (Frankreich) und Gabor Talmacsi (Ungarn).

Zwei Runden vor dem Ende hatte er genug gesehen, sich aber auch verzählt. "Ich dachte, es wären noch drei Runden zu fahren. Ich habe angegriffen und wollte sehen, was passiert", erzählte Bradl.

Noch 45 Punkte Rückstand

Doch es passierte nicht mehr viel. "Stefan war sehr, sehr schnell", lobte WM-Spitzenreiter Di Meglio, der noch 45 Zähler Vorsprung vor den letzten drei Rennen auf den Deutschen aufweist.

Ob Bradl auch im nächsten Jahr in der 125-ccm-Klasse fährt, bleibt offen. In seinem Team wird offen über einen Wechsel in die Viertelliterkategorie diskutiert. "Ich möchte schon wechseln", sagte der Bayer.

Am Ende ist es eine Frage des Geldes. "Egal, wie es ausgeht: Mein Fahrstil und das Motorrad passen sehr gut zusammen, das hat man hier wieder gesehen", meinte Bradl.

Sandro Cortese wartet dagegen weiter auf den großen Durchbruch. Auch in Japan konnte er seinen vierten Startplatz nicht für den ersten Podiumsplatz nutzen, wurde am Ende Sechster. Im Kampf um ein lukratives Team für die nächste Saison könnte das zu wenig gewesen sein.

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