Finne Veikkanen gewinnt sechste Etappe

SID
Deutschland Tour, Jussi Veikkanen
© Getty

Die Siegesserie der deutschen Columbia-Fahrer ist unterbrochen worden. Der finnische Meister Jussi Veikkanen gewann im Spurt einer elfköpfigen Ausreißergruppe überraschend die 6. Etappe der Deutschland-Tour.

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Spitzenreiter Linus Gerdemann rollte mit dem Hauptfeld ins Ziel und verteidigte sein Gelbes Trikot mühelos.

"Bester Tag in Karriere"

Hinter Tagessieger Veikkanen kamen nach 188,8 Kilometern von Schmallenberg nach Neuss der Kasache Maxim Iglinsky und der Franzose Thierry Hupond auf die Plätze zwei und drei.

Den Spurt des Hauptfelds entschied 1:56 Minuten nach der Zieldurchfahrt der "Flüchtlinge" Gerolsteiner-Profi Thomas Fothen (Kaarst-Vorst) für sich.

"Das war der beste Tag meiner Karriere und die Krönung dieser Saison", jubelte Veikkanen, der die erste erfolgreiche Ausreißergruppe bei dieser D-Tour anführte.

Mit ihrer Attacke verhinderten Veikkanen und Co., dass es an der Neusser Galopprennbahn zum erwarteten Massenspurt kam. Somit konnten die favorisierten Columbia-Sprinter Andre Greipel und Gerald Ciolek nicht den erhofften Hattrick einfahren.

Gerdemann verteidigt Goldenes Trikot

Gerdemann hielt sich erneut schadlos und kann in Bremen den größten Erfolg seiner Karriere perfekt machen.

Dank seines Polsters von 17 Sekunden auf den Schweden Thomas Lövkvist geht der 25-Jährige als großer Favorit in den abschließenden Kampf gegen die Uhr.

Den beiden Columbia-Radprofis kann eigentlich nur noch der Slowene Janez Brajkovic gefährlich werden, der 20 Sekunden zurückliegt. "Es ist fast ein bisschen unheimlich, wie erfolgreich wir hier sind", hatte Gerdemann vor Etappenstart gesagt.

Voigt fehlt erneut die Kraft

Rund 50 Kilometer nachdem die 135 verbliebenen Starter im sauerländischen Schmallenberg gemächlich los gerollt waren, kam es zum ersten erfolgreichen Fluchtversuch, als sich elf Fahrer im Sauerland absetzen konnten.

Ihnen heftete sich kurz darauf Vorjahressieger Jens Voigt an die Fersen, doch wie in den Vortagen fehlte dem Berliner die Kraft, um sich mit einer Attacke vom Feld entscheidend lösen zu können.

Die Elf an der Spitze kreiselten wie im Mannschafts-Zeitfahren und wehrten sich tapfer gegen das hinterherjagende Feld, in dem Columbia die Regie übernommen hatte.

Lange konnten die Flüchtlinge 3:30 Minuten vor dem Peloton vorausfahren, von dem sie knapp zwei Minuten ins Ziel retteten.

Gerdemann erhält Startplatz bei WM

Und Gerdemann hatte doppelten Grund zur Freude. Nach seinen starken Leistungen bei der neuntägigen Rundfahrt garantierte ihm Verbands-Vizepräsident Udo Sprenger einen Startplatz für die WM im italienischen Varese (24. bis 28. September).

"Ihm kann ich einen Freifahrtschein erteilen", sagte Sprenger der dpa. Auch Teamkollege Ciolek, der am Mittwoch die letzte Bergankunft in Winterberg gewonnen hatte, kann mit seiner Teilnahme an den Titelkämpfen planen. "Ich gehe davon aus, dass er dabei ist", meinte Sprenger.