ALBA untermauert Ausnahmestellung

SID
Basketball, BBL, ALBA, Pavicevic
© DPA

Anfangs lief ALBA-Coach Luka Pavicevic noch aufgeregt an der Seitenlinie entlang. Anweisungen hier, Kritik an den Schiedsrichtern dort: Der Serbe war bereits im ersten Pflichtspiel der neuen Saison um den Champions Cup in seinem Element.

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Nach der Partie in Quakenbrück und dem 84:69-Sieg gegen die Artland Dragons saß er dagegen ganz ruhig im Presseraum und freute sich über den ersten Titel der Saison.

"Ich gratuliere meinen Spielern. Die Art und Weise, wie wir auswärts gegen einen starken Gegner gewonnen haben, war beeindruckend", sagte der 40-Jährige. Dem Trainer des Meisters und erneuten großen Titelfavoriten hatte vier Tage vor dem Ligastart gefallen, was sein Starensemble gezeigt hatte.

ALBA konkurrenzlos

Das zum dritten Mal ausgetragene Duell zwischen Meister und Pokalsieger war nur zu Beginn der zweiten Halbzeit offen, als die wacker kämpfenden Niedersachsen einen 14-Punkte-Pausenrückstand wettmachten und beim 57:57 erstmals ausglichen.

Doch danach demonstrierten die Berliner mit ihrem Luxus-Kader, dass in der kommenden Saison in der Meisterfrage kein Weg an ihnen vorbeiführt. "Ich sehe im Moment kein Team, dass ALBA in einer Serie gefährlich werden könnte", meinte Quakenbrücks neuer Trainer Thorsten Leibenath anerkennend.

Hier und da vielleicht mal ein Ausrutscher. "Doch über die Saison gesehen ist Berlin der absolute Favorit."

Neuzugänge schlagen ein

Dass der achtmalige Champion seine Ausnahmestellung bereits beim ersten Auftritt der Saison untermauerte, freute auch Marco Baldi. "Wir dürfen den Sieg nicht überbewerten, aber man sieht, wir wachsen immer besser zusammen", sagte Berlins Geschäftsführer.

Baldi konnte sich beruhigt zurücklehnen und konstatieren, dass er in der Sommerpause seine Hausaufgaben gemacht hat.

Die Neuzugänge Steffen Hamann, Casey Jacobsen, Rashad Wright, Adam Chubb und Topscorer Ansu Sensay (17 Punkte) zeigten ihr Ausnahmekönnen und lassen ALBA optimistisch in die 43. Bundesliga-Saison starten.

Auftakt gegen Artland

Dort wartet auf die Berliner mit dem Umzug in die bei Basketball-Spielen 14.800 Zuschauer fassende O2-World eine neue Herausforderung. Den Auftakt macht erneut das Duell gegen die Artland Dragons.

Dessen Trainer weiß, dass sein Team dort einen Sahnetag benötigt, um dem Titelverteidiger ein Bein stellen zu können. "Doch ich traue meiner Mannschaft zu, dass sie diesen Tag haben kann", sagte Leibenath, der nicht unzufrieden war.

Unruhe in Gießen

Unzufrieden sind die Verantwortlichen der BBL hingegen mit den Gießen 46ers.

Bei den Hessen sorgte der neue Geschäftsführer Christoph Syring zu Beginn der Woche für Schlagzeilen, indem er mit Aussagen über wieder einmal finanzielle Schwierigkeiten des Traditionsklubs an die Öffentlichkeit trat und erklärte, die Finanzierung der Saison sei nicht gesichert.

Für die um ihr Image bemühte BBL ist dies kurz vom dem Saisonstart ein großes Ärgernis. "Das hat uns überrascht und von der Art und Weise her nicht gefallen", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer.

Die BBL-Führung hat nun Einsicht in die Unterlagen gefordert und den 46ers bis zum 19. September Zeit gegeben, sich gegenüber der Ligaspitze zu äußern. Allerdings gegen die BBL-Verantwortlichen fest davon aus, das Gießen die Spielzeit ohne Probleme übersteht.