Scheider gewinnt DTM-Rennen in Brands Hatch

SID
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Audi-Pilot Timo Scheider ist nach seinem zweiten Saisonsieg im Deutschen Tourenwagen Masters auf dem Weg zum Titel kaum noch zu bremsen und hat mit einer Gala-Vorstellung sogar Formel-1-Star Lewis Hamilton beeindruckt.

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"Er ist toll gefahren", sagte der Silberpfeil-Pilot, der beim achten Saisonrennen in Brands Hatch am Mercedes-Kommandostand nicht als der erhoffte Glücksbringer wirken konnte. Hinter dem furiosen Altacher Scheider, der auf dem britischen Traditionskurs in 1:00:25,549 Stunden gewann, musste sich Mercedes-Hoffnung Paul di Resta mit Rang zwei begnügen. Dritter wurde nach einer taktischen Meisterleistung der schwedische Titelverteidiger Mattias Ekström im Audi.

"Perfekte Strategie, super Boxenstopps, sensationell", jubelte der 29 Jahre alte Scheider direkt nach der Zieldurchfahrt nach 82 Runden auf der mit 1,929 Kilometer kürzesten Strecke im DTM-Kalender.

In der Gesamtwertung liegt der Audi-Fahrer drei Rennen vor Schluss mit 54 Punkten neun Zähler vor dem britischen Mercedes-Duo Jamie Green und di Resta. "Das ist schon ein gutes Polster, aber noch ist alles drin", urteilte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Scheider hingegen hat schon die Titelfeier im Visier: "Wenn es so weiter läuft wie bisher, wird es geil."

"Diesmal hat alles gepasst"

Auch Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich genoss den Erfolg sichtlich, nachdem sein Team beim letzten Rennen vor der DTM- Sommerpause im Juli auf dem Nürburgring noch mit einer verpatzten Reifenstrategie Mercedes einen Vierfach-Triumph ermöglicht hatte. "Diesmal hat alles gepasst", lobte Ullrich.

Für Vergnügen sorgte im Audi-Lager neben Scheider vor allem die famose Aufholjagd von Champion Ekström. Beim Start auf Platz sieben zurückgefallen, kämpfte sich der 30-Jährige mit zwei späten Boxenstopps noch auf das Siegerpodest. "Wir haben alles richtig gemacht", befand Ekström. Als Gesamt-Vierter mit 44 Punkten wahrte der Schwede seine kleine Titelchance.

Auch Ullrich hat vor dem nächsten Rennen in Barcelona in drei Wochen seinen Schützling Ekström noch auf der Rechnung: "Man hat gesehen, dass wir zwei Jungs haben, die die Meisterschaft gewinnen können. Natürlich hat Timo die bessere Ausgangsposition."

Schumacher chancenlos

Vom Start weg entwickelte sich auf dem Berg-und-Tal-Kurs in Brands Hatch ein enges Duell zwischen Scheider und di Resta. Der von der Pole-Position ins Rennen gegangene Audi-Mann verteidigte verbissen Platz eins, ließ sich auch vom früh einsetzenden Regen nicht beirren und hielt seinen britischen Rivalen mit einer fehlerlosen Vorstellung hinter sich.

"Null Chance zu überholen", meinte di Resta enttäuscht. Mercedes-Motorsportchef Haug sieht den 22-Jährigen dennoch zu Höherem berufen: "Paul hat sich für die Formel 1 empfohlen."

Ralf Schumacher kam das ganze Wochenende über mit der für ihn ungewohnten Strecke nicht zurecht und musste sich am Ende mit Platz 15 begnügen.