Böse Erinnerungen an F-1-Reifenskandal in Indy

Von SPOX
nascar, reifen
© Getty

München - Der Indianapolis Motor Speedway erlebte am vergangenen Wochenende den zweiten Albtraum innerhalb von drei Jahren. Wie 2005, als das Formel-1-Rennen auf dem Brickyard zur Farce wurde, zerstörte erneut ein Reifenskandal die Show - diesmal während eines NASCAR-Rennens.

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2005 baute Michelin zu weiche Pneus, die den extremen Belastungen in der Steilkurve 1 nicht standhielten und platzten. Diesmal verzockte sich Goodyear.

Beim Allstate 400 platzten den Fahrern in Indy gleich reihenweise die Reifen, vorzugsweise die äußeren, weil die Gummimischung für die Belastungen viel zu weich war.

Völlig zerfahrenes Rennen 

Folge: Nach zahlreichen Reifenschäden, darunter auch einem von Juan Pablo Montoya, mussten alle Fahrer in 10- bis 12-Runden-Intervallen an die Box kommen, um sich neue Reifen zu holen. Die gebrauchten waren zu dem Zeitpunkt schon bis auf die Karkasse zerschlissen.

Am Ende gab es so viele Boxenstopps, dass Goodyear die mitgebrachten Pneus auszugehen drohten. Klar, dass bei so vielen Unterbrechungen an einen flüssigen Rennverlauf nicht zu denken war.

Alles Verlierer - außer Johnson

Sportlich gewann das Rennen am Ende der amtierende Champion Jimmie Johnson. Sonst gab es aber nur Verlierer.

Die Zuschauer, die nach 2005 wieder einmal buhend auf den Tribünen standen, die Veranstalter, denen wieder einmal ein Rennen in ihrem geliebten Nudeltopf in die Hose ging, und natürlich Goodyear, für deren Versagen wenig Verständnis aufzubringen ist.

Schließlich ist Goodyear alleiniger Ausrüster des Sprint Cups und muss deshalb keine Risiken bei der Reifenentwicklung eingehen. Diese Ausrede konnte man für Michelin 2005 wenigstens noch gelten lassen.