Ungarns Top-Kanute Kolonics gestorben

SID
Kanu, Kolonics, training, Todesfall
© DPA

Budapest - Ungarns Sportfans und die gesamte Kanu-Welt sind geschockt: Der zweimalige Olympiasieger György Kolonics (links im Bild) ist beim Training in Budapest zusammengebrochen und nach einem Herzstillstand gestorben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dies teilte der Vorsitzende des Ungarischen Kanu-Verbandes (MKKSZ), Etele Barath, im privaten "Inforadio" mit.

Funktionäre, Trainer und Sportskameraden zeigten sich vom unerwarteten Tod des 36 Jahre alten Kolo, wie sie ihn nannten, erschüttert. "Ich kann diese Tragödie schlicht nicht begreifen", sagte die Trainerin Katalin Fabian-Rozsnyoi, die Kolonics früher einmal betreut hatte, der Nachrichtenagentur MTI.

Tod bei Training auf der Donau

Der Spitzensportler, der für die Zweier-Wettbewerbe über 500 und 1000 Meter bei den Olympischen Spielen in Peking qualifiziert gewesen wäre und damit zu den ganz großen Gegnern der deutschen Olympiasieger Christian Gille/Tomasz Wylenzek (Leipzig/Essen) galt, hatte auf der Donau bei der zu Budapest gehörigen Csepel-Insel trainiert.

Dabei sei ihm plötzlich schlecht geworden, worauf er sich an das Begleitboot lehnte und das Bewusstsein verlor, sagte Barath. Kolonics wurde ans Ufer gebracht, wo jedoch Wiederbelebungsversuche scheiterten.

"Unfassbar"

"Es ist unfassbar, mir fehlen die Worte. Keiner kann sich das erklären", reagierte Christian Gille im Trainingslager in Kienbaum auf die Todesnachricht aus Ungarn.

"Das ungarische Boot haben wir als Nummer eins auf der Liste unserer größten Konkurrenten gehabt. Erst vor zwei Wochen hat Kolonics beim Weltcup in Posen noch gewonnen, er war super in Schuss", fügte der Leipziger hinzu.

MKKSZ würdigt Kolo

"In der Person von György Kolonics schied eine wahrhafte Legende des ungarischen Sports, ein am Gipfel seiner Laufbahn stehender Klassiker aus dem Leben", würdigte der Kanuverband MKKSZ in einer Stellungnahme, die er auf seiner Homepage veröffentlichte.

Der ungarische Top-Kanute hatte 1996 in Atlanta im Zweier-Canadier über 500 Meter und 2000 in Sydney im Einer-Canadier über 500 Meter Olympia-Gold für sein Land errungen. Darüber hinaus hatte er 15 Weltmeister-Titel geholt.