Liebherr gewinnt NRW-Preis

SID
Pferdesport, Springen, CHIO, Christina Liebherr
© DPA

Aachen - Die Schweizer Springreiterin Christina Liebherr hat den Preis von Nordrhein-Westfalen gewonnen. Die in Stuttgart geborene Reiterin setzte sich beim Höhepunkt des vierten Tages beim CHIO in Aachen im Sattel von No Mercy in 44,05 Sekunden deutlich durch.

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Auf den Plätzen zwei und drei folgten Markus Ehning (Borken) mit Küchengirl (45,95) und Tony Andre Hansen (Norwegen) mit Camiro (49,98). Für eine Schrecksekunde sorgte allerdings wieder ein schwerer Sturz: Der brasilianische Springreiter Alvaro Miranda wurde nach seinem Unfall ins Klinikum Aachen gebracht.

Vor zwölf Monaten war Liebherr im CHIO-Eröffnungsspringen gestürzt und konnte das Turnier nicht beenden. Lange litt sie unter den Folgen, doch jetzt fühlt sie sich wieder topfit.

"Es ist ein tolles Gefühl, hier zu gewinnen", sagte die 28-jährige Vize-Europameisterin von 2005. Angst nach dem Sturz des Vorjahres hatte sie nicht: "Ich bin mit einem guten Gefühl angereist."

Mirandas Sturz schockt

Für einige Favoriten war das Springen schon im Normalparcours beendet. So scheiterte Europameisterin Meredith Michaels-Beerbaum im Sattel von Checkmate mit einem Abwurf.

"Er war nur mit der Spitze eines Hufes an der Stange", kommentierte die Weltranglisten-Erste aus Thedinghausen. Auch ihr Schwager Ludger Beerbaum (Riesenbeck) patzte mit Coupe de Coeur.

Geschockt waren die Zuschauer beim Sturz des Brasilianers Miranda. Sein Pferd Ornella sprang in ein Hindernis, der Reiter stürzte danach kopfüber, blieb mit beiden Füßen in der Zäumung hängen und wurde mitgeschleift.

"Er ist gut ansprechbar", berichtet Turnierdirektor Frank Kemperman. Miranda, der Ehemann der Milliarden-Erbin Athina Onassis, wurde zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.

Hoy in Führung 

In der Vielseitigkeit hat unterdessen Bettina Hoy nach der ersten von drei Teilprüfungen die Führung übernommen. Die im englischen Gatcombe lebende Team-Weltmeisterin liegt nach ihrer Dressur mit Ringwood Cockatoo mit 38,00 Strafpunkten vor dem Franzosen Nicolas Touziant mit Joker (38,90) und der Belgierin Karin Donckers mit Gazelle (39,60).

Vierte ist Ingrid Klimke (Münster) mit Abraxxas (40,40). In der Teamwertung führt Deutschland (124,50) vor Frankreich (132,10) und Schweden (143,30).

"Mit meinem Pferd war ich zufrieden, mit den Noten nicht ganz", kommentierte Hoy ihren ersten Ritt in Aachen. Weitere Teilprüfungen sind das Springen am späten Freitagnachmittag und der Geländeritt am Samstag.

Richter laut Bundestrainer zu streng 

Ähnlich reagierte Bundestrainer Horst Melzer: "Die Richter waren streng, vor allem bei unseren Topreiterinnen Bettina und Ingrid." Mit den Leistungen bei der letzten Olympia-Sichtung seines Teams war der Coach jedoch zufrieden: "Keiner ist aus dem Raster der Erwartungen."

Hoy und Klimke bilden zusammen mit Frank Ostholt (Warrendorf) auf Mr. Medicott und Hinrich Romeike (Nübbel) auf Marius das deutsche Team in Aachen.

In Hongkong, wo das Team aus fünf Startern besteht, soll noch Peter Thomsen (Lindewitt) mit The Ghost of Hamish dazukommen. "Wenn hier alles normal läuft, dann bleibt es dabei", sagte der Bundestrainer.