Sportgymnastin Raskina leitet Wachwechsel in

SID

Fellbach-Schmiden - Die Schmidenerin Karolina Raskina hat bei den deutschen Meisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik am Wochenende vor heimischem Publikum einen Wachwechsel eingeleitet. Die 16-jährige Debütantin holte auf Anhieb drei Meistertitel.

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Nach dem Mehrkampfsieg (64,263 Punkte) ließ sie noch zwei Einzeltitel mit den Keulen 16,499) und dem Band (16,166) folgen. Teamgefährtin und Favoritin Johanna Gabor musste sich mit dem Titel mit dem Seil (15,916) begnügen.

Die Entscheidung mit dem Reifen gewann die 22 Jahre alte Leverkusenerin Annika Rejek (16,183).

Zwei Mal Tageshöchstwertung für Raskina

"Ich habe sehr gehofft, dass es bei meiner ersten deutschen Meisterschaft gut laufen wird, aber ich war auch vor allem am Samstag sehr gut vorbereitet", stellte Raskina selbstbewusst fest.

Dort hatte sie sich in einen spannenden Zweikampf mit Gabor erst im letzten Durchgang durchgesetzt, nachdem diese mit einem Krampf zu kämpfen hatte. Mit 16,499 Punkten mit dem Reifen und den Keulen erzielte sie an beiden Wettkampftagen die Tageshöchstwertung.

Aus für Ingildeeva

Abschied nehmen hieß es für die 13-malige deutsche Meisterin Lisa Ingildeeva. "Es hat keinen Sinn mehr gemacht", sagte die 19-jährige, die ihre Hüftprobleme trotz zweier Operationen nicht restlos unter Kontrolle bringen konnte.

An die Zuschauerrolle muss sich die jüngste Teilnehmerin der deutschen Olympiamannschaft von Athen 2004 allerdings nicht erst gewöhnen. "Es war schon während meiner Verletzungspausen schwer, nur zuzuschauen", räumte sie ein.

Abitur und Studium sollen nun Lebensmittelpunkt werden, unter ihre Sportgymnastik-Karriere möchte sie einen "sauberen Schlussstrich" ziehen. "Trainer werden war nie mein Ding. Ich möchte lieber ins Event-Management und nebenher ein bisschen modeln", sagte sie.

Ebenfalls verabschiedet wurde die fünffache Neu-Isenburgerin Klaudia Wittman.

Entscheidung noch nicht gefallen

Am Rande der Meisterschaften wies der Schmidener Stützpunktsprecher Thomas Schütte Meldungen zurück, die Entscheidung des Deutschen Turner-Bundes (DTB), Schmiden zum Mittelpunkt der deutschen Rhythmischen Sportgymnastik auszubauen, sei bereits gefallen.

"Ich glaube nur, was ich auch schriftlich sehe. Und daher warte ich wie alle anderen auch auf die Entscheidung des DTB am 6. Juni", sagte Schütte.

Nach dem desaströsen Abschneiden der Gymnastinnen bei der WM 2007 in Patras will der DTB alle Kompetenz an einem Nationalmannschaftszentrum zusammenziehen. Beworben haben sich neben Schmiden die Stützpunkte in Bremen, Halle/Leipzig und Wattenscheid.