Osteuropäerinnen dominieren bei French Open

SID

Paris - Nach dem überraschenden Ausscheiden der Williams-Schwestern ist die Damen-Konkurrenz der French Open zu einem Schaulaufen der osteuropäischen Stars geworden.

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Von den 16 Achtelfinalistinnen kommen 13 aus Staaten Osteuropas. Lediglich Patty Schnyder (Schweiz), Flavia Pennetta (Italien) und Carla Suarez Navarro (Spanien) schoben sich bei dem Grand-Slam-Turnier in Paris in die vom Osten Europas beherrschte Szene - die Spanierin und die Italienerin standen sich aber im Kampf um das Viertelfinale gegenüber.

Das Feld bestimmten fünf Russinnen, zwei Serbinnen, zwei Tschechinnen, eine Weißrussin, eine Estin, eine Polin und eine Slowenin.

Gnadenlose Disziplin

"Grund dafür ist noch immer die gnadenlose Disziplin. Tennis ist für die Mädchen die Möglichkeit, in die große Welt zu kommen und das große Geld zu verdienen", sagte der Berliner Tennistrainer Richard Lisicki, dessen Tochter Sabine bei ihrem French-Open-Debüt in der zweiten Runde ausschied - gegen die Ungarin Agnes Szavay.

Allzu überraschend kommt die Entwicklung beim bedeutendsten Sandplatz-Turnier der Welt nicht: Die Generalproben für Paris gewannen die Serbin Jelena Jankovic (Rom) und die Russin Dinara Safina (Berlin).

Keine Amerikanerin im Achtelfinale

Nach den Drittrunden-Niederlagen von Serena und Venus Williams erreichte erstmals in der Geschichte des Profi-Tennis keine amerikanische Spielerin das Achtelfinale der French Open. "Das war kein guter Tag für unsere Familie", sagte Venus nach der 5:7, 3:6-Niederlage gegen Flavia Pennetta.

Schon im Dämmerlicht hatte sie den Platz betreten und diesen bei einbrechender Dunkelheit um 21.47 Uhr als Geschlagene verlassen.

Venus bockig

Auf die Frage, warum sie den Schiedsrichter nicht gebeten habe, die Partie wegen Dunkelheit abzubrechen, sagte Venus: "Weil ich es nicht getan habe." Schwester Serena hatte sich zuvor nach dem 4:6, 4:6 gegen die Slowenin Katarina Srebotnik in ähnlicher Hochform gezeigt und erklärt:

"Ich bin nicht ratlos, aber ich habe keine Lust, hier zu sein, das ist alles." Damit steht auch fest, dass es am letzten Turniertag eine Premieren-Siegerin geben wird. Die jüngere der beiden Williams-Schwestern war die einzige French-Open-Gewinnerin, die sich im Tableau befand.

Mutter Williams sorgt sich

Die französische Sportzeitung "L'Equipe" nahm das Aus des Williams-Clans eher in einer Randnotiz zur Kenntnis, dichtete aber immerhin: "Der Tag ging zu Ende, wie er begonnen hatte. Mit einer Enttäuschung für eine Frau Williams." Natürlich musste auch noch Mutter Oracene nach den Gründen befragt werden.

"Seit zwei Wochen hat Serena den Blues und ich weiß nicht, warum, weil sie mir nichts gesagt hat. Aber ich kenne meine Tochter, ich sehe, dass sie sich nicht wohlfühlt", sagte Mutter Williams, ehe sich der ganze Clan mitsamt Hündchen aus der französischen Hauptstadt verabschiedete.