Kristensen zurück im DTM-Alltag

SID

Nürnberg - Mit seinem achten Sieg beim 24-Stunden- Klassiker in Le Mans hat Tom Kristensen Motorsport-Geschichte geschrieben, im Monaco der DTM holt ihn jetzt der Alltag ein.

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"Es ist natürlich ein tolles Gefühl, als Le-Mans-Sieger zur DTM zurückzukommen. Aber am Norisring ist es wieder eine vollkommen andere Sache. Da werden die Karten ganz neu gemischt", sagte der 40 Jahre alte Däne.

Nach sechswöchiger Pause im Deutschen Tourenwagen Masters wird der fünfte von elf Saisonläufen auf dem Stadtkurs in Nürnberg ausgetragen.

"Viel positive Energie"

Nicht mehr Respekt durch die Konkurrenz, aber immerhin Rückenwind erwartet Audi-Pilot Kristensen nach seinem Le-Mans-Rekordsieg vor zwei Wochen. "Wenn du so einen tollen Erfolg hattest, kannst du sehr viel positive Energie auf dein Rennfahren im Allgemeinen übertragen. Deshalb werde ich davon sicher auch in der DTM profitieren", meinte Kristensen.

Er liegt 14 Punkte hinter seinem führenden Audi-Kollegen Timo Scheider (Altach/26 Punkte) auf Rang sieben der DTM- Gesamtwertung. Dicht hinter Scheider rangieren die beiden britischen Mercedes-Männer Paul di Resta (23 Punkte) und Jamie Green (21) sowie Vorjahressieger Mattias Ekström (Schweden/20) im Audi.

Für die Vier-Ringe-Flotte und Kristensen wird es beim Audi- Heimspiel 90 Kilometer entfernt von Ingolstadt wieder Zeit für ein DTM-Erfolgserlebnis. In dieser Saison gewann zuletzt zweimal Mercedes, in Nürnberg musste Audi seit 2002 stets dem Rivalen den Vortritt lassen.

"Wir haben in Tests versucht, den Norisring mit seinen Eigenheiten zu simulieren. Ich hoffe, dass wir Mercedes in diesem Jahr einen sehr harten Kampf liefern können", sagte Kristensen.

Bescheidene Ziele

Seine eigenen Ziele formuliert der DTM-Gesamtdritte von 2005 und 2006 nach bisher zwei dritten Plätzen und zwei Rennen ohne Punkte eher bescheiden. Sogar der König von Le Mans hat Respekt vor der Stadtstrecke.

"Der Norisring ist einzigartig. Es ist sehr holprig und es wird sehr warm. Ich hoffe, im Qualifying eine tolle Runde zu erwischen und im Rennen die Zielflagge zu sehen", erklärte Kristensen, der mit einer Rundenzeit von 48,446 Sekunden auf dem 2,3- Kilometer-Kurs seit 2005 den DTM-Rekord im Qualifying hält. "Es wäre toll, wenn ich gewinnen könnte", sagte er schließlich doch etwas forscher.

Seit seinem Unfall im April vergangenen Jahres auf dem Hockenheimring zählen für den dreimaligen Vater aber nicht nur die Siege auf der Rennstrecke. "Ich spüre manchmal noch Nachwirkungen und habe etwas Kopfschmerzen, aber der Erfolg hat bewiesen, dass ich mich wieder für eine lange Zeit richtig konzentrieren kann", verrät Kristensen. "Und das macht mich sehr, sehr glücklich."