Robles holt sich Hürdensprint-Weltrekord

SID
Dayron Robles
© DPA

Ostrava - Der Kubaner Dayron Robles hat Chinas Volkshelden Liu Xiang den Fabelweltrekord über 110 Meter Hürden entrissen und sich damit selbst zum Olympia-Favoriten für Peking aufgeschwungen.

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Vor 20.000 begeisterten Zuschauern blieb der 21-Jährige beim Grand Prix der Leichtathleten im tschechischen Ostrava in 12,87 Sekunden genau 1/100 unter der bisherigen Top-Zeit, die Liu am 11. Juli 2006 in Lausanne aufgestellt hatte.

Bei zulässiger Windunterstützung von 0,9 m/Sek. deklassierte Robles den zweitplatzierten US-Amerikaner Terrence Trammell gleich um 34/100 Sekunden.

"Danke Ostrava!"

"Das ist eine sehr gute Zeit, das habe ich nicht erwartet", sagte der schnellste Hürdensprinter der Welt nach seinem Coup. "Danke Ostrava! Ich weiß nicht, ob ich Liu Xiang bei den Olympischen Spielen in Peking schlagen kann. Warten wir es ab. Jetzt bin ich aber glücklich und zufrieden."

Bei Olympia in Chinas Hauptstadt zählt der erst 21 Jahre alte Robles dann ebenso zu den Favoriten wie die Äthiopierin Dire Tune. Die Marathon-Spezialistin verbesserte den fast zehn Jahre alten Stunden-Weltrekord auf 18.517 Meter.

Eine Woche vor ihrem 23. Geburtstag legte sie in Ostrava 177 Meter mehr zurück als die Kenianerin Tegla Loroupe am 7. August 1998 in Borgholzhausen. Dire Tune ist seit drei Jahren Marathonläuferin und hat erst in diesem Jahr beim Klassiker in Boston triumphiert.

Obergföll siegt 

Der schnellste Mann der Welt konnte auch in Ostrava glänzen - beim Angriff auf den 200-Meter-Weltrekord scheiterte der Jamaikaner Usain Bolt aber deutlich: Trotz Weltjahresbestzeit von 19,83 Sekunden war der neue Supersprinter aus der Karibik noch deutlich von der Fabelzeit des US-Amerikaners Michael Johnson (19,32) entfernt.

Dennoch ist 100-Meter-Weltrekordler Bolt (9,72) in Peking nun Olympia-Mitfavorit auf beiden Sprintstrecken.

Für den einzigen deutschen Sieg sorgte Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg), die mit 67,72 Metern Tschechiens Weltmeisterin Barbora Spotakova (66,91) das Heimspiel verdarb.

Stabhochspringer Tim Lobinger (München) kommt auch mit neuen Stäben und umgestellter Technik nicht richtig in Schwung. Beim Sieg des Russen Jewgeni Lukjanenko (5,77 Meter) musste sich der WM-Achte mit Platz vier (5,61) vor Fabian Schulze (Kornwestheim/Ludwigsburg/5,51) zufriedengeben.